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"Übungs-Szenario" der Bundeswehr für einen möglichen NATO-Russland-Krieg

US-Militärangehörige treffen am 5. April 2023 in Bukarest, Rumänien, zur Übergabezeremonie von der 101st Airborne Division an die 10th Mountain Division ein.
US-Militärangehörige treffen am 5. April 2023 in Bukarest, Rumänien, zur Übergabezeremonie von der 101st Airborne Division an die 10th Mountain Division ein. Copyright AP Photo/Andreea Alexandru
Copyright AP Photo/Andreea Alexandru
Von Giulia Carbonaro
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die Bundeswehr bereitet sich laut einem Geheimdokument auf einen bewaffneten Konflikt gegen Russland vor. Demnach könnte es bereits ab Februar zu einer möglichen Eskalation zwischen der Nato und Russland kommen.

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Ein geheimer Plan der Bundeswehr zur Verteidigung eines möglichen russischen Angriffs auf die NATO ist durchgesickert. Er enthüllt, dass man sich auf einen möglichen europäischen Krieg in naher Zukunft vorbereitet.

Nach Angaben der Bild-Zeitung, der das Geheimdokument vorliegt, geht das "Übungsszenario" von einer Aufstockung der russischen Truppen in Weißrussland und in der Exklave Kaliningrad vor, dem westlichsten Gebiet Russlands. Dadurch würde die polnische Grenze unter Druck geraten.

Als Reaktion auf diese Bedrohung sieht der Plan vor, dass die NATO ihre Truppen nach Osteuropa verlegen wird, was die Spannungen in der Region verschärfen wird.

Der weitere Verlauf ist schwer vorherzusagen, aber Deutschland hat ein Bild davon gezeichnet, wie eine mögliche Eskalation des Konflikts aussehen könnte, bei der Russland Weißrussland als militärische Abschussrampe nutzen würde.

Eine mögliche Eskalation des Krieges in der Ukraine

In dem deutschen "Übungsszenario" würde der Kreml im Februar 200.000 neue Rekruten für eine neue Offensive in der Ukraine mobilisieren. Das würde es Moskau ermöglichen, bis Juni erhebliche Fortschritte vor Ort zu erzielen.

Im Juli würde Russland eine Kampagne der hybriden Kriegsführung gegen die baltischen Staaten beginnen. Diese Cyber-Angriffe in Estland, Litauen und Lettland würden sich auf Russlands falsche Behauptungen stützen, dass die russischsprachigen Minderheiten in diesen Ländern in einem Maße ungerecht behandelt werden, das ein Eingreifen erfordert.

Ein Gewaltausbruch in diesen Ländern würde dann die Mobilisierung russischer Truppen rechtfertigen, die bis September nach Belarus und Westrussland entsandt würden.

Einen Monat später würde Moskau Truppen an der weißrussischen Grenze zu Polen und im Kaliningrader Gebiet stationieren, das zwischen Polen und Litauen liegt. Nach Angaben der Bundeswehr sei es dann sehr wahrscheinlich, dass russische Truppen die Suwalki-Lücke, einen Landstreifen an der polnischen Grenze zu Litauen, ins Visier nehmen werden.

In der Zwischenzeit würde der Kreml zu Hause Anti-NATO-Narrative verbreiten und behaupten, die Allianz bereite einen Angriff auf Russland vor.

Das Bundeswehr-Szenario geht davon aus, dass die NATO 300.000 Soldaten an ihren östlichen Grenzen stationieren würde, um eine russische Aggression abzuschrecken. Man rechne aber nicht damit, dass die NATO vor Anfang 2025 reagieren würde - und zwar nach den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November, bei denen der NATO-Skeptiker Donald Trump wiedergewählt werden könnte.

Obwohl das ein beängstigendes Dokument sei, erklärte ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums gegenüber internationalen Nachrichtenmedien, dass sich das Land nicht auf ein bestimmtes Szenario festlegt.

"Grundsätzlich kann ich Ihnen sagen, dass die Betrachtung verschiedener Szenarien, auch wenn sie extrem unwahrscheinlich sind, zum militärischen Alltag gehört, insbesondere in der Ausbildung", sagte der Sprecher.

Das Bekanntwerden des deutschen Plans erfolgte nur wenige Tage, nachdem Schwedens Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin die Bürger vor einem möglichen Krieg in ihrem Land gewarnt hatte.

Schweden ist derzeit kein Mitglied des NATO-Bündnisses, strebt aber einen Beitritt an - ein Schritt, der erst nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 angekündigt wurde. Das Land wartet auf die Zustimmung des türkischen Parlaments und der Regierung Ungarns.

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