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Israel ordnet Evakuierung an: Tausende Palästinenser fliehen aus Rafah

Die im Gazastreifen gelegene Stadt Rafah war bereits Gegenstand zahlreicher israelischer Angriffe.
Die im Gazastreifen gelegene Stadt Rafah war bereits Gegenstand zahlreicher israelischer Angriffe. Copyright AP
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Von Johanna Urbancik mit AP
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Die israelischen Streitkräfte haben tausende Menschen aufgefordert, Rafah zu verlassen. Dies könnte ein Zeichen sein, dass Israel bald mit der Rafah-Bodenoffensive beginnt.

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Nach der Anordnung Israels zur Evakuierung haben palästinensische Binnenflüchtlinge begonnen, aus dem Osten von Rafah im südlichen Gazastreifen zu flüchten. Nach Angaben der New York Times befinden sich dort rund 110.000 Menschen. Die israelische Armee forderte die Menschen auf, in eine temporäre humanitäre Zone in Al-Mawasi zu flüchten. Dort gebe es nach Angaben der israelischen Streitkräfte Krankenhäuser, Zelte, Lebensmittel, Wasser und andere Vorräte. 

In Rafah erhielten die Menschen Flugblätter, SMS-Nachrichten und Anrufe auf Arabisch von der israelischen Armee, in denen sie aufgefordert wurden, nach Al-Mawasi zu fliehen. "Die IDF werden die Hamas so lange überall in Gaza verfolgen, bis alle Geiseln, die sie gefangen halten, wieder zu Hause sind", gaben die israelischen Streitkräfte auf X an.

Palästinenser halten Flugblätter, die von israelischen Flugzeugen abgeworfen wurden und sie auffordern, vor einer israelischen Militäroperation zu evakuieren, 6. Mai 2024.
Palästinenser halten Flugblätter, die von israelischen Flugzeugen abgeworfen wurden und sie auffordern, vor einer israelischen Militäroperation zu evakuieren, 6. Mai 2024.Ismael Abu Dayyah/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Israel plant anscheinend Rafah-Bodenoffensive

Die Evakuierungsaufforderung an die Zivilisten scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass Israel trotz internationalen Drucks ihrer Verbündeten, eine Bodenoffensive in Rafah plant. Rund 1,4 Millionen Palästinenser haben in Rafah Zuflucht gesucht, da es als einer der letzten "sicheren Orte" im Gazastreifen galt. In vielen Fällen wurden allerdings auch die Orte, die Israel als sicher bezeichnete, von israelischen Luftangriffen getroffen. Nun müssen die Menschen, die sich in Rafah befinden, erneut fliehen. 

Videoaufnahmen auf den sozialen Netzwerken zeigen, dass israelische Luftangriffe auf den Osten Rafahs fortgesetzt werden.

Medienangaben zufolge mangele es an Lebensmitteln und Treibstoff in Gaza, weswegen viele Palästinenser gezwungen sind, zu Fuß oder von Menschen gezogene Pferdewagen. "Sie können nicht alle ihre Familienmitglieder und Habseligkeiten auf einmal mitnehmen, also gehen die Schwächsten und Kinder zuerst", schrieb die Journalistin Bel Trew in einem Beitrag auf X.

Die Menschen, die sich momentan in Rafah befinden, sind verzweifelt und haben Angst vor der mutmaßlich bevorstehenden Offensive. Ziad Dada hat ursprünglich in Gaza Stadt gelebt und flüchtete nach Rafah mit seiner Familie. Er sagte: "Wir haben das Flugblatt gelesen. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen. Wir wurden aus Gaza Stadt vertrieben und wissen jetzt nicht, wohin wir gehen sollen. Sie haben Flugblätter abgeworfen und wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen. Wir haben Kinder, meine Frau, meine Mutter und die Familie, und wir alle wissen nicht, wohin wir gehen sollen."

USA verurteilt Offensive

Die USA und andere Verbündete Israels verurteilen die Rafah-Offensive. Vor kurzem sind erneut Waffenstillstandsgespräche zwischen der Hamas und Israel gescheitert. 

Einem Axios-Journalisten zufolge sagte ein Hamas-Beamter, dass die Parteien kurz vor einer Einigung über die Geiseln stünden. Der Hamas-Beamte sagte, die israelische Entscheidung, mit der Evakuierung der palästinensischen Bevölkerung aus Rafah zu beginnen, werde zur Aussetzung der Geiselverhandlungen führen.

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