EventsVeranstaltungenPodcasts
Loader
Finden Sie uns
WERBUNG

Pentagon erlaubt Ukraine Einsatz von US-Waffen gegen Ziele im russischen Hinterland

Pentagon, Washington. Archiv. 23. März 2008
Pentagon, Washington. Archiv. 23. März 2008 Copyright Charles Dharapak/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Charles Dharapak/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Christoph Debetseuronews russisch mit AP
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Auch weiter von der Front entfernte Ziele dürften bekämpft werden, sofern es sich um die Abwehr eines Angriffes handelt. Das US-Verteidigungsministerium betont aber, dass es sich um keine grundlegende Änderung der US-Politik handelt.

WERBUNG

Das ukrainische Militär darf von den USA gelieferte Raketen mit größerer Reichweite auch einsetzen, um Ziele in Russland anzugreifen, die weit von der Front entfernt sind, wenn es in Selbstverteidigung handelt. Dies teilte das Pentagon mit.

Präsident Joe Biden lockerte zunächst die Beschränkungen für den Einsatz von US-Munition durch die Ukraine, um ihr eine weitere Möglichkeit zu geben, die ostukrainische Großstadt Charkiw vor einem unerbittlichen Sperrfeuer russischer Raketen zu verteidigen. Seit Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 hatten die USA aus Angst vor einer weiteren Eskalation des Krieges eine Politik verfolgt, der Ukraine nicht zu erlauben, die von ihnen gelieferten Waffen zum Angriff auf Ziele in Russland einzusetzen.

Russland hat von innerhalb seiner Grenzen auf ukrainische Ziele geschossen und sein Territorium als „Sicherheitszone“ behandelt, sagte Generalmajor Pat Ryder, Pressesprecher des Pentagons.

„Da wir sehen, dass diese Streitkräfte diese Art von Operationen von jenseits der Grenze aus durchführen, haben wir erklärt, dass die Ukraine das Recht hat, zur Verteidigung zurückzuschießen“, sagte Ryder.

Das Pentagon präzisierte allerdings, dass es sich bei den zusätzlichen Genehmigungen nicht um eine grundsätzlich neue Politik handele.

„Hier geht es nicht um Geographie. Es geht um gesunden Menschenverstand“, betonte Heeressprecher Major Charlie Dietz. „Wenn Russland von seinem Territorium aus die Ukraine angreift oder angreifen will, ist es nur sinnvoll, der Ukraine zu gestatten, gegen die Kräfte zurückzuschlagen, die es von jenseits der Grenze aus angreifen.“

„Außerdem können sie von den Vereinigten Staaten gelieferte Luftabwehrsysteme nutzen, um russische Flugzeuge vom Himmel zu holen, selbst wenn sich diese russischen Flugzeuge im russischen Luftraum befinden, sofern sie im Begriff sind, in den ukrainischen Luftraum zu schießen“, heißt es in einer Erklärung von Dietz.

Das Weiße Haus kündigte am Donnerstag an, dass es die Lieferung von Abfangraketen an die Ukraine beschleunigen werde, indem es Lieferungen, die für andere verbündete Nationen geplant waren, umleitet. So will Washington helfen, den zunehmenden russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur entgegenzuwirken.

In der Nacht zum Samstag starteten die russischen Truppen einen weiteren groß angelegten Raketen- und Drohnenangriff auf das Territorium der Ukraine. Der Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo meldete Angriffe auf Anlagen in den Regionen Saporoschje und Lemberg. In der Region Saporoschje wurden zwei Energietechniker verletzt.

Nach Angaben der Militärverwaltung der Region Iwano-Frankiwsk wurde zivile Infrastruktur der Karpatenregion getroffen. Mehrere Gebäude wurden teilweise zerstört, darunter Gebäude von Bildungseinrichtungen.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, schrieb in Telegram, dass Russland die Ukraine mit 16 Raketen unterschiedlichen Typs und 13 Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed angegriffen habe. 12 Raketen und alle Drohnen wurden abgeschossen.

In den letzten Monaten hat Moskau seine Angriffe auf das Stromnetz der Ukraine wieder aufgenommen und laut Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hälfte der Energiekapazität der Ukraine lahmgelegt.

Zunehmende russische Angriffe haben die Regierung dazu gezwungen, Stromabschaltungen in Großstädten einzuführen, und man fürchtet, dass die Ukrainer im Winter wegen Strommangels frieren müssen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Russische Besatzung: Ukrainischen Müttern werden Neugeborene weggenommen

Der hohe Preis der Freiheit: Ukrainische Armee rekrutiert Häftlinge

Putins Krieg: So vernichtet Russland ukrainische Frontstädte