Vor der Parlamentswahl werfen wir einen Blick auf die Programme der französischen Parteien zum Kampf gegen den Klimawandel.
Beim Thema Kampf gegen den Klimawandel unterscheiden sich die Programme der französischen Parteien vor der Parlamentswahl sehr deutlich.
Vor allem die Rechtsextremen um Marine Le Pen wollen die Maßnahmen, mit denen die Menschen "bestraft" würden, abschaffen. Dabei musste Marine Le Pens Spitzenkandidat Jordan Bardella (28) in der TV-Debatte am Freitagabend einräumen, dass der Klimawandel zu den großen Herausforderungen unserer Zeit gehört.
Rechtsextreme wollen Moratorium für Windkraftanlagen
Mehr noch als die aktuelle Regierung setzt das rechtsextreme Rassemblement National auf Atomenergie - vor allem mit dem Argument, dass diese kostengünstig sei - und will sogar vorerst gar keine neuen Windräder bauen.
Alexandre Loubet vom Rassemblement National erklärt: "Was wir wollen, ist ganz einfach ein Moratorium für den Bau neuer Windkraftanlagen, um die Kernenergie wieder in Gang zu bringen und diesen unsteten Energien, die nicht genug Strom für unsere Mitbürger produzieren, ein Ende zu setzen".
Auch Macrons Regierungskoaliton setzt auf Atomkraft
Die Regierungskoalition hat den Bau von 14 neuen Atomreaktoren versprochen, um Frankreichs Energieunabhängigkeit zu sichern. Präsident Emmanuel Macron hatte sich innerhalb der EU dafür eingesetzt, Atomkraft als "grüne Energie" zu bewerten.
Christophe Béchu von Ensemble pour la République zeigt sich engagiert: "Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, die uns zur Verfügung stehen, und das bedeutet erneuerbare Energien im großen Stil, denn das ist es, was jetzt gebraucht wird, und Atomkraft, denn der ökologische Wandel hört nicht in 5, 10 oder 15 Jahren auf!"
Linke Volksfront will neues schärferes Klimagesetz
Ganz oben auf der Agenda steht der Kampf gegen den Klimawandel bei der linken Volksfront, zu der auch die Grünen gehören.
In ihrem Manifest fordern sie ein neues Energie- und Klimagesetz, das den Ökozid unter Strafe stellt. Bei den ersten Ökozid-Prozessen in Frankreich geht es vor allem um die "ewigen Giftstoffe", die sogenannten PFAS, die an mehreren Stellen in Europa die Böden verseucht haben.
Marine Tondelier vom Nouveau Front populaire sagt: "Wir sind die Einzigen, die es tragen, und wir werden es tun, solange es notwendig ist, denn selbst diejenigen, die sagen: `Ich kümmere mich nicht um Bienen, ich kümmere mich nicht um Vögel, verstehen in Wirklichkeit nicht, dass es ohne Bestäubung, ohne Artenvielfalt kein menschliches Überleben gibt, dass es keine Nahrung gibt."
Die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich findet an diesem Sonntag statt.