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"Heikles Verfahren": Kommt Assange endlich frei?

Nach einem Zwischenstopp in Bangkok soll WikiLeaks-Gründer Julian Assange freikommen - nach einem Schuldbekenntnis vor einem US-Bundesgericht.
Nach einem Zwischenstopp in Bangkok soll WikiLeaks-Gründer Julian Assange freikommen - nach einem Schuldbekenntnis vor einem US-Bundesgericht. Copyright Kin Cheung/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Diana Resnik mit AP
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Nach einem Zwischenstopp in Bangkok soll WikiLeaks-Gründer Julian Assange freikommen – nach einem Schuldbekenntnis vor einem US-Bundesgericht. Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese sprach von einem "heiklen Verfahren".

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Julian Assange hat einen Zwischenstopp in Bangkok eingelegt. Der Charterflug VJT199 vom Londoner Flughafen Stansted landete auf dem internationalen Flughafen Don Mueang.

Der WikiLeaks-Gründer hat einen Deal mit dem US-Justizministerium geschlossen. Er kommt im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis frei. Der Deal muss offenbar noch von einem US-Bundesgericht abgesegnet werden. Seine Frau, Stella Assange zeigte sich zuversichtlich.

"Ich bin zuversichtlich, dass dieser Abschnitt unseres Lebens zu einem Ende gekommen ist. Und ich denke, dass Julian nächste Woche um diese Zeit frei sein wird."

Nach dem Gerichtsprozess darf Assange offenbar zurück nach Australien

Assange muss sich offenbar der unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung geheimer Informationen zur nationalen Verteidigung schuldig bekennen. Dann darf er zurück in seine Heimat Australien.

Es wird erwartet, dass Assange zu fünf Jahren verurteilt wird. Die hat er aber bereits im britischen Gefängnis verbracht, während er gegen seine Auslieferung in die USA kämpfte. Die Strafe gilt als verbüßt.

Kristinn Hrafnsson, Chefredakteur von WikiLeaks, sagte, der Deal für Assange sei nach dem Engagement des australischen Ministerpräsidenten Anthony Albanese zustande gekommen.

"Dies ist das Ergebnis eines langen, langen Prozesses, der schon seit einiger Zeit andauert. Es war ein harter Kampf, aber der Fokus liegt jetzt darauf, dass Julian wieder mit seiner Familie vereint wird", sagte Hrafnsson der Nachrichtenagentur PA. "Das Wichtigste ist, dass Julian frei ist und endlich den blauen Himmel genießen kann."

Assange hatte geleakte Daten über die US-Kriege im Irak und in Afghanistan veröffentlicht

Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese zeigte sich dennoch skeptisch.

"Gegen den australischen Staatsbürger Julian Assange ist ein Gerichtsverfahren in den USA angesetzt. Das ist zwar eine willkommene Entwicklung, aber wir sind uns bewusst, dass diese Verfahren heikel sind."

"Es ist niemandem geholfen, wenn er weiterhin inhaftiert bleibt. Wir wollen, dass er nach Australien zurückgebracht wird."

2006 gründete Assange die Website WikiLeaks und begann mit der Veröffentlichung sensibler und geheimer Dokumente.

Vier Jahre später erlangte er Berühmtheit, weil er eine halbe Million geleakter Dateien über die US-Kriege im Irak und in Afghanistan veröffentlicht hatte.

Nachdem er jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft in London Schutz gesucht hatte, wurde Assange der Asylstatus entzogen und er wurde von der britischen Polizei inhaftiert. 2019 erhob Washington in 18 Fällen Anklage gegen ihn wegen der Veröffentlichung von Geheimdokumenten durch WikiLeaks.

Seitdem haben sich internationale Menschenrechtsaktivisten und australische Politiker für seine Freilassung eingesetzt.

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