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Beim Sziget-Festival mit Tabus zu Behinderungen brechen

Limbo tanzen im Rollstuhl? Das können die Festivalbesucher beim Sziget ausprobieren.
Limbo tanzen im Rollstuhl? Das können die Festivalbesucher beim Sziget ausprobieren. Copyright Euronews
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Von Magyar Ádám
Zuerst veröffentlicht am
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Das XS-Land hat einen besonderen Ort auf dem Sziget-Festival in Budapest geschaffen: Hier können sich Festivalbesucher spielerisch in die Lage von Menschen mit Behinderungen versetzen. Das soll Tabus und Berührungsängste brechen.

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Das XS-Land ist ein einzigartiger Ort auf dem Sziget Festival. Hier können die Festivalbesucher erleben, wie es ist als Mensch mit Behinderungen zu leben. Man kann zum Beispiel im Rollstuhl fechten oder ohne Hände malen.

Eine Festivalbesucherin erzählt, während sie mit einem Pinsel an der Brille malt: "Ich mag diese Erfahrung. Es macht Spaß, etwas anderes auszuprobieren. Aber man merkt auch, wow, ohne meine Hände ist es wirklich schwer, etwas zu tun, was sonst ganz einfach wäre. Und ja, darüber denkt man im täglichen Leben nicht nach."

Tabus brechen

Aber hier geht es nicht nur um Unterhaltung, die teilnehmenden NGOs wollen so die Einstellung zum Thema Behinderung verändern. "Eines unserer Hauptziele ist es, die Tabus in den Köpfen der Menschen aufzubrechen. Damit sie das nächste Mal, wenn sie einem Menschen mit einer Behinderung begegnen, sei es auf der Straße, bei der Arbeit oder in der Schule, sie sie durch eine andere Brille kennen lernen und sehen", erklärt Panna Horváth, ehrenamtliche Mitarbeiterin aus dem Freizeitsportverband für Sehbehinderte.

Die Festivalbesucher können im XS-Land sowohl Einzel- als auch Doppel- und Gruppensportarten ausprobieren - aber mit einer neuen Sichtweise auf diese. Die Spiele bringen die Menschen in Kontakt und gleichzeitig kommt es den NGOs zugute.

Ákos Sós ist jetzt Lehrer bei der Stiftung "I Won't Give Up", er erzählt wie er zu seinem Job gekommen ist: "Ich habe als Freiwilliger an der Basis angefangen, weil sie in der Schule für diese Möglichkeit geworben haben. Die Stimmung hier hat mich so mitgerissen, dass ich sagte, 'Oh mein Gott, das will ich für den Rest meines Lebens machen.' Und so ist das jetzt mein Job."

Sich in die Lage hineinversetzen

Zu den beliebtesten Aktivitäten im XS-Land gehören zwei Hindernisläufe der Stiftung "I Won't Give Up". Der eine ist ein Rollstuhl-Parcours, der andere ein Labyrinth, bei dem die Teilnehmer den Ausgang mit verbundenen Augen finden müssen.

Eine Festivalbesucherin hat das ausprobiert: "Ehrlich gesagt, am Anfang dachte ich, dass ich es sehr gut mache. Aber als ich in die sehr kleinen Räume gegangen bin, war ich völlig verloren. Es macht Spaß, und es ist eine spielerische Art, sich in ihre Lage zu versetzen. Aber ich kann mir nur vorstellen, wie schwer es ist, das jeden Tag zu tun."

Das XS-Land hat neben Spiel und Bewusstseinsschaffung noch eine andere sehr wichtige Funktion: Denn hier können Menschen mit besondere Bedürfnisse herkommen und können zum Beispiel einen Rollstuhl für das Festival mieten oder sehbehinderte Menschen können um eine Begleitperson bitten.

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