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Minderheiten sorgen sich um Anstieg der AfD bei Landtagswahlen

In Sachsen und Thüringen stehen die Landtagswahlen bevor: Die rechte AfD ist in Umfragen ganz vorne.
In Sachsen und Thüringen stehen die Landtagswahlen bevor: Die rechte AfD ist in Umfragen ganz vorne. Copyright AP Photo/Markus Schreiber)
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Von Kristina Jovanovski
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Am Sonntag wird in Thüringen und Sachsen jeweils ein neuer Landtag gewählt. In beiden Ost-Bundesländern führt die AfD die Umfragen an. Vertreter von Minderheiten in Deutschland schlagen Alarm.

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Majid Albunni ist 2013 nach Berlin gekommen, er floh vor dem Krieg in Syrien. Jetzt ist er deutscher Staatsbürger und freut sich darauf wählen zu können, um gegen den Aufstieg der rechten Partei AfD zu stimmen. Er hofft, dass mehr Menschen lauter werden.

Er sagt: "Diejenigen, die die AfD-Ideen nicht mögen, oder zumindest von denen ich das weiß, die schweigen dazu, und das ist enttäuschend, denn wir müssen aktiv werden, als Pro-Demokratie-Akteure. Wir müssen wirklich zeigen, dass wir die Mehrheit sind, und ich glaube daran, dass wir die Mehrheit sind."

Minderheiten schlagen Alarm

Bei der diesjährigen EU-Wahl belegte die AfD in Deutschland den zweiten Platz. Bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen liegt die AfD in Umfragen auf dem ersten Platz. In Thüringen erreicht die Partei in Umfragen sogar 30 Prozent. Minderheitengruppen schlagen Alarm.

Das Berliner Büro des American Jewish Committee hat eine Broschüre herausgegeben, in der davor gewarnt wird, dass die AfD eine antisemitische Ideologie vertritt. Trotz der Versprechen der anderen Parteien, keine Koalition mit der AfD einzugehen, gebe es immer noch Risiken, so Remko Leemhuis, der Direktor des Berliner Büros.

Leemhuis sagt gegenüber Euronews: "Vielleicht werden wir nach den Landtagswahlen sehen, dass es für die anderen Parteien sehr schwer sein wird, eine Koalition ohne die AfD zu bilden, das könnte bedeuten, dass wir dort ein blockiertes politisches System haben werden, das nicht vorankommt und nichts tun kann, weil es keine funktionierende Regierung gibt."

Vertreter von Minderheiten warnen, dass die Politik der AfD nicht nur Auswirkungen auf die lokale oder nationale Politik haben würde. Die Partei hat vorgeschlagen, ein Referendum darüber abzuhalten, ob Deutschland die EU verlassen sollte.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu sagt, die Partei bedrohe das gesamte europäische System: "Die AfD ist eine antisemitische Partei, eine antimuslimische Partei und gleichzeitig eine antidemokratische Partei. Und die AfD ist die Partei, die den Faschismus leugnet, die den Holocaust leugnet."

Migrationsdebatte in Deutschland wieder laut

Die Debatte zu Migration und Geflüchteten ist in Deutschland neu entfacht, nachdem am Freitag mutmaßlich ein Syrer in Solingen in Westdeutschland drei Menschen getötet hat.

Die AfD hat den Mordanschlag direkt in ihren Wahlkampf mit aufgenommen. Aber der Syrisch-Deutsche Majid Albunni hat sein Vertrauen in seine deutschen Mitbürger noch nicht verloren: "Ich glaube nach wie vor, dass die deutsche Gesellschaft gut gebildet ist und, dass sie sehr wohl unterscheiden können zwischen einer Person, einer extremistischen radikalen Person, und einer Gruppe Menschen."

Am 22. September folgt die Landtagswahl in Brandenburg - auch hier belegt die AfD in Umfragen den ersten Platz.

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