Florida rüstet sich erneut für einee Naturgewalt: Hurrikan Milton nähert sich der Westküste. Die Behörden rufen zu Evakuierungen auf, während die Region sich noch von den Zerstörungen durch Hurrikan Helene erholt.
Nur zwei Wochen nach Hurrikan Helene, der an der Küste des Bundesstaates verheerende Schäden hinterließ, nähert sich der nächste Sturm: Hurrikan Milton.
Der Hurrikan hat mittlerweile die Kategorie 5 erreicht hat und nähert sich der Westküste des Bundesstaates. Der Sturm könnte die Region um Tampa Bay, die seit über einem Jahrhundert von einem direkten Auftreffen eines Hurrikans verschont geblieben ist, am Mittwoch heimsuchen.
Hurrikanwarnungen und Evakuierungen
Weniger als zwei Wochen nach dem verheerenden Hurrikan Helene, der mindestens 230 Menschen das Leben kostete, laufen in Florida die Vorbereitungen auf Hochtouren. Noch immer werden Trümmer beseitigt, doch nun drohen diese durch Milton zu gefährlichen Geschossen zu werden.
"Es ist entscheidend, dass der Schutt vor Miltons Ankunft geräumt wird", erklärte Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Mehr als 300 Fahrzeuge waren am Sonntag mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Gleichzeitig riefen die Behörden die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten auf, ihre Häuser zu evakuieren.
In Tampa Bay wird mit einer Sturmflut von 2,4 bis 3,6 Metern gerechnet – die höchsten Werte, die jemals für die Region vorhergesagt wurden. Bereits vor zwei Wochen hatte Helene eine erhebliche Flutwelle verursacht, doch Milton droht, diese zu übertreffen.
Erinnerungen an vergangene Stürme
Die Bedrohung durch Milton weckt Erinnerungen an den Hurrikan Irma von 2017, bei dem Millionen Menschen zur Evakuierung aufgefordert wurden. Auch dieses Mal sind die Straßen voll: Autos strömen in Richtung Norden, während sich auf den südlichen Autobahnspuren Staus in Richtung Miami und Fort Lauderdale bilden.
Für einige Familien ist dies die zweite Evakuierung innerhalb weniger Wochen.
Candice Briggs, die mit ihrer Familie vor Helene geflohen war, musste erneut packen, ohne ihre Wäsche fertig gewaschen zu haben. "Ich bin erschöpft, aber vor allem dankbar, dass wir in Sicherheit sind", sagte sie gegenüber AP.
Wissenschaftler warnen vor größerer Bedrohung
Der Hurrikan Milton verstärkte sich am Montag rapide über dem Golf von Mexiko und erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h.
Laut Meteorologen könnte Milton zwar etwas an Stärke verlieren, bevor er die Küste erreicht, doch selbst abgeschwächt bleibt er eine massive Bedrohung.
Neben Florida sind auch Teile Mexikos betroffen, wo Evakuierungen auf der Halbinsel Yucatan im Gange sind.
Vorbereitung in vollem Gange
Die Behörden Floridas sind weiterhin im Krisenmodus. Präsident Joe Biden hat den Notstand ausgerufen, um den Einsatz von 7.000 Bundesmitarbeitern zu ermöglichen, eine der größten Mobilisierungen in der Geschichte der USA.
US-Vize-Präsidentin Kamala Harris, warnte: "Ich weiß, dass viele von Ihnen schon Stürme überstanden haben, aber dieser wird sehr, sehr ernst."
Internationale Aufmerksamkeit
Milton ist der zweite Hurrikan, der die Region innerhalb kurzer Zeit trifft, und Experten beobachten mit Sorge, wie schnell er sich entwickelt hat.
Die ungewöhnlich warmen Gewässer des Golfs von Mexiko haben den Sturm in den letzten 24 Stunden massiv verstärkt. Der letzte Hurrikan, der mit einer solchen Intensität auf das Festland der USA traf, war Michael im Jahr 2018.
Während Florida sich wappnet, bleibt die Hoffnung, dass die Vorwarnungen und Evakuierungen Schlimmeres verhindern können.