Die Zeremonie war auch ein Treffen der Staats- und Regierungschefs. Fünf wichtige Momente: Vom angedeuteten Trump-Selenskyj-Gipfel bis zur zweiten Begegnung zwischen dem US-Präsidenten und Ursula von der Leyen: Die Beerdigungszeremonie für Papst Franziskus bot mehrere wichtige Momente.
Die Beerdigung des Papstes ist auch ein Treffen der Staats- und Regierungschefs. Delegationen aus über 160 Ländern nahmen an der Trauerfeier teil und machten das Requiem zu einem der wichtigsten internationalen Treffen des Jahres.
Fünf Begegnungen, bei denen es sich lohnt genauer hinzuschauen:
1. Ein spontanes Treffen zwischen Trump und Selenskyj
Fotos, die vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlicht wurden, zeigen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, US-Präsident Donald Trump, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und den britischen Premierminister Keir Starmer im Petersdom.
Im Anschluss führten Selenskyj und Trump auch ein 15-minütiges privates Gespräch. Inder Mitte eines Mamorsaales saßen sich die beiden Auge in Auge gegenüber, ohne Helfer oder Berater, was auf ein privates und direktes Gespräch zwischen ihnen hindeutet.
Das Weiße Haus sprach von einem "sehr produktiven" Treffen. Und auch der ukrainsiche Präsident sagte auf X, das Gespräch sei gut verlaufen und es habe das Potenzial, historisch zu werden.
Ein Foto mit Symbolkraft, denn in den vergangenen Monaten wurde heftig gestritten.
2. "Zeichen des Friedens" zwischen Macron und Trump
Macron und Trump geben sich die Hand. An sich nichts ungewöhnliches, doch während der katholischen Messe hat es eine besondere Bedeutung. Vor der Kommunion wird die Gemeinde aufgefordert sich gegenseitig eine Geste des Friedens zu geben, einen Händedruck mit seinen unmittelbaren Sitznachbarn. Doch Trump und Macron reichten sich die Hand, obwohl sie in einiger Entfernung saßen.
Viele wichtige Politiker bekamen während der Trauerfeier Plätze in der ersten Reihe, was die internationale Bedeutung der Beerdigung unterstreicht.
3. Trumps Begegnung mit Ursula von der Leyen
Auf den Stufen des Petersdoms schüttelten sich Präsident Trump und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen die Hände. Es war ihre erste Begegnng seit mehr als fünf Jahren, als sich die beiden auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos trafen.
Die Begegnung war kurz und beschränkte sich auf formale Höflichkeiten. Und doch wirkte sie trotz der Spannungen über Handeslzölle herzlich.
Auf X erklärte von der Leyen, sie habe "einen guten Austausch" mit mehreren der Staats- und Regierungschefs gehabt.
Trump soll sich Berichten zu Folge auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem englischen Prinzen William getroffen haben.
4. Selenskyjs Garderobenwechsel
Kein Carmouflage, sondern schwarz. Der ukrainische Präsident tauschte seine typische Militärkleidung gegen eine schwarze Jacke mit Vordertaschen, kombiniert mit einem dunklen Hemd, statt des für ihn typischen T-Shirts. Den militärischen Look allerdings behielt er bei.
Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor über drei Jahren trägt Selenskyj fast immer informelle Militärkleidung, um seine Solidarität mit den Soldaten an der Front zu zeigen.
Diesmal eine förmlichere Kleidung, eine bedeutende aber auch subtile Veränderung für den feierlichen Anlass.
5. Trump-Kritik während der Predigt?
In seiner Predigt feierte Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, den unerschütterlichen Einsatz von Papst Franziskus für Migranten und Ausgegrenzte. Re erwähnte die Besuche von Papst Franziskus auf Lesbos und Lampedusa, zwei Inseln, die laut Re "die Tragödie der Migration mit Tausenden von Menschen, die im Meer ertrinken" symbolisieren. Er erwähnte auch die Messe, die Papst Franziskus an der Grenze zwischen Mexiko und den USA feierte. Bemerkungen, die einige als Kritik an Präsident Trump verstanden.
Der Kardinal erinnerte auch an die ständige Mahnung des Papstes: "Baut Brücken, keine Mauern". Ein Satz, der lange als direkte Kritik Franziskus an Trumps Politik interpretiert wurde.
Die Menge reagierte mit Applaus, insbesondere bei Re's Aufruf zu Frieden und Dialog angesichts von Krieg und Zerstörung - ein emotionaler Höhepunkt der Zeremonie.
"Angesichts der wütenden Kriege der letzten Jahre mit ihren unmenschlichen Schrecken und unzähligen Toten und Zerstörungen hat Papst Franziskus unablässig seine Stimme erhoben, um Frieden zu erflehen und zu Vernunft und ehrlichen Verhandlungen aufzurufen, um mögliche Lösungen zu finden", so Re.