Nach der Sturzflut am Guadalupe River hat der texanische Gouverneur Greg Abbott versprochen, dass die Behörden rund um die Uhr arbeiten und neue Gebiete absuchen. Das Wasser geht mittlerweile zurück.
Die Zahl der Todesopfer nach den Überschwemmungen im US-Bundesstaat Texas ist auf mehr als 80 gestiegen, teilen die Behören mit. Die Einsatzkräfte suchen weiter nach Vermissten, darunter zehn Mädchen und ein Betreuer eines christlichen Sommercamps.
Die Sturzflut, ausgelöst durch extreme Regenfälle, hatte am Wochenende ganze Gebiete verwüstet und Häuser von ihren Fundamenten gespült. Die Überschwemmungen hatte am Freitag begonnen, als der Guadalupe River, ein Zusammenfluss zweier Quellarme, über die Ufer getreten war.
Der texanische Gouverneur Greg Abbot warte davor, dass weitere schwere Regenfälle, die bis Dienstag andauern sollen, zu noch gefährlicheren Bedingungen in dem Gebiet führen könnten.
Freiwillige Helfer und einige Familien der Vermissten fuhren in die am stärksten betroffenen Regionen, um an den Flussufern nach Überlebenden zu suchen.
US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Sonntag eine Katastrophenerklärung für die betroffene Region Kerr County. "Diese Familien erleiden eine unvorstellbare Tragödie, bei der viele Menschen ihr Leben verloren haben und noch immer vermisst werden", sagte er in den sozialen Medien.
Am Sonntag sprach Papst Leo all jenen sein aufrichtiges Beileid aus, die bei den verheerenden Überschwemmungen Angehörige verloren haben.
Mehr extreme Regenfälle - Folge des Klimawandels
Der Fluss Guadalupe war am Freitag in nur 45 Minuten um mehr als acht Meter angestiegen und hatte Häuser, Lager und Fahrzeuge zerstört. Die Katastrophe ereignete sich, als die schweren Regenfälle in Texas bis zum Wochenende anhielten und weitere Sturzflutwarnungen auslösten.
Die texanischen Behörden setzten Hubschrauber, Boote und Drohnen ein, um nach Opfern zu suchen und gestrandete Menschen zu retten. Nach Angaben der Behörden wurden in den ersten 36 Stunden mehr als 850 Menschen gerettet.
Die Behörden sehen sich mit der Frage konfrontiert, ob in einem Gebiet, das seit langem für Überschwemmungen anfällig ist, genügend Warnungen ausgegeben wurden und ob genügend Vorbereitungen getroffen wurden. Die Behörden verteidigten ihr Vorgehen mit der Begründung, sie hätten nicht mit einem so heftigen Regenguss gerechnet, der einer monatelangen Regenmenge für das Gebiet entspreche.
In den Hügeln entlang des Guadalupe in Zentraltexas gibt es zahlreiche Jugendcamps und Campingplätze. Das Gebiet ist um den 4. Juli herum besonders beliebt, so dass es schwierig ist, die Zahl der Vermissten zu ermitteln.
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