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"Schlechte Hidschabs"? UN besorgt über Taliban-Verhaftungen von Frauen und Mädchen

Ein Taliban-Kämpfer steht Wache, während Frauen darauf warten, Lebensmittelrationen zu erhalten, die von einer humanitären Hilfsorganisation in Kabul verteilt werden, 23. Mai 2023
Ein Taliban-Kämpfer steht Wache, während Frauen darauf warten, Lebensmittelrationen zu erhalten, die von einer humanitären Hilfsorganisation in Kabul verteilt werden, 23. Mai 2023 Copyright  AP Photo
Copyright AP Photo
Von Gavin Blackburn
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Die Taliban in Afghanistan gehen hart Frauen vor, die in der Öffentlichkeit sogenannte Moralgesetze nicht vollständig beachten. Diese verbieten es ihnen, ihr Gesicht außerhalb des Hauses zu zeigen.

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Die Vereinten Nationen haben ihre Sorge über die Verhaftung afghanischer Frauen und Mädchen durch die Taliban zum Ausdruck gebracht. Die Frauen und Mädchen hatten sich angeblich nicht an die Kleiderordnung der Behörden gehalten.

"Diese Vorfälle dienen dazu, Frauen und Mädchen weiter zu isolieren, tragen zu einem Klima der Angst bei und untergraben das öffentliche Vertrauen", erklärte die UNO. Wie viele Verhaftungen es gab, wurde nicht mitgeteilt.

Die UN-Mission forderte die Taliban-Regierung nachdrücklich dazu auf, "Politiken und Praktiken" aufzuheben, die die Menschenrechte und Grundfreiheiten von Frauen und Mädchen einschränken. Dazu gehört insbesondere das Verbot von Bildung nach der sechsten Klasse.

Zunächst gab es keine Reaktion der Taliban, die 2021 die Macht in Afghanistan übernommen haben.

Taliban an der Grenze zu Pakistan - im März 2025
Taliban an der Grenze zu Pakistan - im März 2025 AP Photo

Im Mai 2022 hatte die Taliban-Regierung einen Erlass in Kraft gesetzt, in dem sie Frauen aufforderte, nur ihre Augen zu zeigen. Sie sollen eine Burka von Kopf bis Fuß tragen.

Die Taliban bestimmen das Leben durch sogenannte Moralgesetze, die es Frauen verbieten, ihr Gesicht außerhalb des Hauses zu zeigen.

"Schlechter Hidschab"

Die UN-Mission in Afghanistan erklärte, sie sei besorgt über die Verhaftung "zahlreicher" Frauen und Mädchen in Kabul zwischen dem 16. und 19. Juli 2025, die nach Ansicht der Behörden die Anweisungen zum Tragen des Hidschab, des islamischen Kopftuchs, nicht befolgt hätten.

Im Januar 2024 hatte das Ministerium für Sitte und Tugend mitgeteilt, es habe in der afghanischen Hauptstadt Frauen wegen des Tragens eines "schlechten Hidschabs" verhaftet.

Ein Sprecher des Ministeriums, Abdul Ghafar Farooq, sagte nicht, wie viele Frauen verhaftet wurden oder was einen schlechten Hidschab ausmacht.

Ein Bild aus alten Zeiten: Schulanfang in Afghanistan, 2023
Ein Bild aus alten Zeiten: Schulanfang in Afghanistan, 2023 AP Photo

Die UN-Mission erklärte damals, sie prüfe die Behauptungen über die schlechte Behandlung der Frauen und die Erpressung im Austausch für ihre Freilassung.

Die Taliban übernahmen im August 2021 nach dem Abzug der US- und NATO-Truppen die Kontrolle über Afghanistan. Im Land herrschen Armut und Hunger.

Die Regierung der Taliban bemüht sich um internationale Anerkennung und setzt gleichzeitig ihre Auslegung des islamischen Rechts durch.

Im Juli 2025 war Russland das einzige Land der Welt, das die Taliban offiziell anerkannte.

Weitere Quellen • AP

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