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Märkte im Voraus: Neuigkeiten aus Gewerbe und Zinsentscheid

Die Sonne geht über dem Bankenviertel in Frankfurt unter, wo sich auch die Europäische Zentralbank befindet.
Die Sonne geht über dem Bankenviertel in Frankfurt unter, wo sich auch die Europäische Zentralbank befindet. Copyright Michael Probst/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Tina Teng
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Diese Woche ist vollgepackt mit wichtigen Wirtschaftsdaten und Ereignissen, darunter die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor der wichtigsten Volkswirtschaften sowie die Zinsentscheidungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

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Nach einer Woche mit wichtigen Zinsentscheidungen der Zentralbanken werden sich die Anleger wieder auf globale Wirtschaftsindikatoren konzentrieren. Das Hauptaugenmerk wird auf den September-Einkaufsmanagerindizes der wichtigsten Volkswirtschaften liegen.

Außerdem werden die Schweizerische Nationalbank und die Reserve Bank of Australia ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Nach der drastischen Zinssenkung der Federal Reserve werden diese Entscheidungen voraussichtlich einen größeren Einfluss auf die jeweiligen Währungen und Aktien haben.

Europa

S&P Global wird im September die geschätzten Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für die wichtigsten Volkswirtschaften der Eurozone veröffentlichen, wobei der Schwerpunkt auf Frankreich und Deutschland liegt.

In beiden Ländern ist die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe seit Juli 2022 geschrumpft, mit Ausnahme eines kurzen Anstiegs in Frankreich im Januar 2023.

Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland erlebte im August einen deutlichen Abschwung: Der PMI fiel auf 42,4 und damit auf den niedrigsten Stand seit März, was auf starke Rückgänge bei den Auftragseingängen, der Einkaufstätigkeit und der Beschäftigung zurückzuführen ist.

In Frankreich war ein ähnlicher Trend zu beobachten: Der PMI fiel im August auf 43,9 (Juli: 44) und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit Januar.

Der zusammengesetzte PMI des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone wird im September voraussichtlich weiter schrumpfen und damit den seit zwei Jahren andauernden Rückgang fortsetzen, wobei Analysten eine anhaltende Schwäche in der gesamten Region voraussagen.

Im Gegensatz dazu haben sich die PMIs für den Dienstleistungssektor in der gesamten Eurozone als widerstandsfähig erwiesen und sind seit Februar gestiegen, was vor allem auf einen Anstieg des Neugeschäfts zurückzuführen ist.

Frankreich und Deutschland

Während Frankreichs Dienstleistungssektor im August einen deutlichen Aufschwung erlebte, der zum Teil den Olympischen Spielen in Paris zu verdanken war, verlangsamte sich das Dienstleistungswachstum in Deutschland und zeigte eine geringere Expansion.

Die Konsensprognosen deuten darauf hin, dass der Dienstleistungssektor sowohl in Frankreich und Deutschland als auch in der gesamten Eurozone im September weiter wachsen wird.

Außerdem wird erwartet, dass der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex für September die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich ziehen wird.

In Anbetracht der anhaltenden Probleme im Automobilsektor und der zunehmenden politischen Unsicherheiten wird ein weiterer Rückgang des Index auf 86,1 prognostiziert, gegenüber 86,6 im August, was dem niedrigsten Stand seit Februar entspricht.

Dieser erwartete Rückgang spiegelt die wachsende Besorgnis über die wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland wider, wobei die sich abschwächende Stimmung der Unternehmen die wirtschaftlichen Probleme des Landes noch verstärkt.

Vereinigtes Königreich und die Schweiz

Im Vereinigten Königreich hingegen blieben sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor auf Wachstumskurs. Das verarbeitende Gewerbe expandierte den vierten Monat in Folge, während der Dienstleistungssektor seit November 2023 wächst.

Die Entscheidung der Bank of England, die Zinssätze in der vergangenen Woche beizubehalten, und die robusten Wirtschaftsdaten des Vereinigten Königreichs haben die Stärke des britischen Pfunds gestützt, das kürzlich gegenüber dem US-Dollar auf ein Zweieinhalbjahreshoch gestiegen ist.

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Unterdessen wird erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) diese Woche eine dritte Zinssenkung in Folge vornehmen wird. Die Märkte rechnen derzeit mit einer 60-prozentigen Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 0,25 Prozent und einer 40-prozentigen Chance für eine größere Senkung um 0,5 Prozent.

Die SNB ist besorgt über die Stärke des Schweizer Frankens nach der jüngsten Jumbo-Senkung der Federal Reserve. Die anhaltend hohen Dienstleistungspreise bleiben jedoch ein Risiko für die Inflation, die im August im Jahresvergleich um 1,1 Prozent gestiegen ist.

Die USA

In den Vereinigten Staaten werden in dieser Woche die wichtigsten Wirtschaftsdaten veröffentlicht, darunter die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für September, die endgültigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal und der Index der persönlichen Verbrauchsausgaben (PCE) für August.

Diese Indikatoren werden für die Stimmung an den Märkten von entscheidender Bedeutung sein, zumal die Diskussionen darüber anhalten, ob die US-Notenbank das derzeitige Tempo der Zinssenkungen beibehalten wird.

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Das verarbeitende Gewerbe in den USA wird voraussichtlich den dritten Monat in Folge schrumpfen, während der PMI für den Dienstleistungssektor im September voraussichtlich im Wachstumsbereich bleiben wird, wenn auch mit einer geringeren Rate.

Die BIP-Wachstumsrate für das zweite Quartal dürfte leicht auf 2,9 Prozent auf Jahresbasis nach unten revidiert werden, verglichen mit der vorherigen Schätzung von 3 Prozent.

Insgesamt deuten diese Daten auf eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums hin. Was die Inflation anbelangt, so blieb der PCE-Index im Juli mit 2,5 Prozent stabil, wobei der Kern-PCE-Index mit 2,6 Prozent immer noch über dem 2-Prozent-Ziel der Fed liegt. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Inflation weiter abschwächt, was die US-Notenbank bei der Fortsetzung ihres Lockerungszyklus unterstützen würde.

Australien

Die Reserve Bank of Australia (RBA) wird am Dienstag ihre Zinsentscheidung bekannt geben, wobei erwartet wird, dass der Zinssatz bei 4,35 Prozent gehalten wird. Während viele andere Zentralbanken mit der Lockerung ihrer Geldpolitik begonnen haben, wird die RBA diesem Trend wahrscheinlich nicht folgen.

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Im Juli stiegen die Verbraucherpreise in Australien um 3,5 Prozent und lagen damit deutlich über dem RBA-Ziel von 2 Prozent, so dass die Zentralbank weiterhin unter Druck steht, einen strafferen Kurs zu verfolgen. Australien wird am Mittwoch auch seinen Verbraucherpreisindex (CPI) für August veröffentlichen.

Die Konsensprognosen deuten zwar darauf hin, dass die Inflation im Jahresvergleich auf 2,8 Prozent zurückgegangen sein könnte, doch dürfte dies keinen Einfluss auf die bevorstehende Entscheidung der RBA haben, da die Inflation weiterhin über dem Zielwert liegt.

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