Sind Europas Unternehmen noch Weltspitze? Die neue Reihe "Made in Europe" zeigt, wo Innovation entsteht - und geht der Frage nach, wie wettbewerbsfähig Europas Industrie wirklich ist.
Der deutsche Anlagenbauer Sunfire mit Sitz in Dresden ist in wenigen Jahren vom Start-Up zu einem Weltmarktführer für Elektrolyseure aufgestiegen. "Wir haben soeben in Rotterdam die größte Hochtemperatur-Elektrolyse der Welt in einem industriellen Umfeld in Betrieb genommen“, erklärte Gründer Christian von Olshausen (CTO) gegenüber Euronews. Die Sunfire-Erfolgsgeschichte ist als erste Folge unseres neuen Programms "Made in Europe" heute Abend ab 20.30 Uhr auf Sendung (und natürlich auch online).
Europas Industrie ist wieder da: innovativ und finanzstark! Europäische Erfindungen und Patente sichern globale Markführerschaft in vielen Bereichen. Klare EU-Regeln sorgen für fairen Wettbewerb. Günstige Kredite und Risikobürgschaften der Europäischen Investitionsbank ermöglichen jungen Firmen den Sprung auf den Weltmarkt.
Bei der Wasserstoff-Technik spielen europäische Unternehmen weltweit in der ersten Liga. Firmen aus der EU sind Pioniere, wenn es darum geht, synthetische Kraftstoffe umweltfreundlich aus erneuerbaren Energien herzustellen.
In Elektrolyseuren made in Europe wird mit Hilfe von Windkraft oder Sonnenstrom Wasser in seine Bestandteile zerlegt: Sauerstoff und Wasserstoff. Aus dem Wasserstoff wird klimafreundlicher grüner Stahl produziert – oder alternativer Treibstoff für Maschinen, Schiffe und Flugzeuge. Klimaschädliche Abgase entstehen keine – nur Wasserdampf.
Sunfire-Mitbegründer Christian von Olshausen im Euronews-Interview: “Wir dürfen uns in Europa nicht kleiner machen, als wir sind. Wir sind hervorragende Ingenieure, wir haben hervorragende Systeme, um Innovation zu treiben, um Technologien zu skalieren und anzuwenden. Wir haben einen Wasserstoffmarkt in Europa und damit sind wir eine der wenigen Regionen weltweit, die das können.“
Euronews traf das Sunfire-Team am Rande der Welt-Wasserstoff-Woche in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Über 3000 Top-Manager, Forscher und Financiers der Wasserstoffwirtschaft treffen sich hier in informellen Runden, um Geschäfte anzubahnen, globale Trends zu diskutieren und sich im direkten Gespräch auszutauschen über technische Entwicklungen und politische Rahmenbedingungen.
Die beiden Sunfire-Gründer Christian von Olshausen (CTO) und Nils Aldag (CEO) gelten in der Branche als echte game-changer, als wichtige Talente, die Europas Energie-Wende prägen. Die jungen Sunfire-Manager haben die revolutionäre Wasserstoffstrategie der Europäischen Union mitgestaltet – und wollen damit ihren industriellen Beitrag leisten, den deutschen, europäischen und weltweiten CO2-Ausstoß zu senken. Dafür wurden sie mit zahlreichen Management-Preisen ausgezeichnet.
Christian von Olshausen im Gespräch mit unserem Reporter vor Ort in Kopenhagen: "Mit grünem Wasserstoff kann man eine Industrie klimaneutral energetisch versorgen. Mit grünem Wasserstoff wird man auch unabhängiger von externen Energieimporten. Und der Aufbau einer grünen Wasserstoff-Infrastruktur in Europa kann eine starke europäische Industrie entwickeln.“
Es ist wohl kein Zufall, dass die Welt-Wasserstoff-Woche diesmal in Dänemark stattfand. Das kleine EU-Land erntet mit seinen zahlreichen On- und Offshore-Windkraftanlagen fleißig den kräftigen Nordsee-Wind und hat unlängst auch seine Photovoltaik-Kapazität ausgebaut. Das Übermaß an erneuerbaren Energiequellen ist die ideale Voraussetzung zur Entwicklung industrieller Elektrolyse-Kapazitäten zur Erzeugung von Wasserstoff und weiteren Derivaten, wie beispielsweise Methanol.
In wenigen Wochen läuft bei Fredericia die Produktion von grünem Wasserstoff an, mit dem die Umweltbilanz einer dänischen Raffinerie verbessert und das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland beliefert werden soll.
Und im Frühjahr wurde in Kassø von der dänischen Firma European Energy die weltweit größte Methanol-Fabrik HySynergy in Betrieb genommen. Der synthetische Treibstoff schiebt das erste Methanol-Cargo-Schiff der Welt über die Meere, die zur Maersk-Gruppe gehörende Laura Maersk: 172 Meter lang, 32 Meter breit und mit bis zu 32.000 Tonnen Ladung unterwegs. Ein anderer Teil der Methanol-Produktion aus Kassø fließt in die Produktion von... umweltfreundlichen Lego-Steinen!
Gefördert wird die Wasserstoff-Spitzentechnologie made in Europe auch von der Europäischen Union. Bei der Einweihung der Laura Maersk stand EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Patin. Und die weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyse-Anlage von Sunfire in der Neste-Raffinerie in Rotterdam bekam Unterstützung durch das EU Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020.
 
     
     
     
     
             
             
             
             
             
             
             
     
                     
                     
                    