Keto, Paleo, vegan: Welche Ernährung reduziert den CO2-Fußabdruck am meisten?

CO2-Fußabdruck der Ernährung
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Unsere Ernährungsweisen haben sehr unterschiedliche Auswirkungen auf das Klima, wie eine neue Studie zeigt. Eine davon ist fast viermal so umweltschädlich wie der Veganismus.

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In einer erstmalig durchgeführten Studie wurde der CO2-Fußabdruck der 6 gängigsten Ernährungsformen verglichen. Es ist bekannt, dass etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen aus dem Lebensmittelsystem stammt und dass die Rindfleischproduktion einer der größten Verursacher ist - sie stößt etwa zehnmal mehr Emissionen aus als die von Geflügel.

Doch während die Umweltbelastung durch verschiedene Lebensmittel viel diskutiert wird, ist weniger erforscht, wie verschiedene Ernährungsweisen - die sich aus einer Vielzahl von Lebensmitteln zusammensetzen - im Vergleich abschneiden.

"Der Klimawandel ist wohl eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, und viele Menschen sind daran interessiert, zu einer pflanzlichen Ernährung zu wechseln", so Professor Diego Rose, Hauptautor der Studie der Tulane University, in der auch die Nährstoffqualität der verschiedenen Ernährungsweisen untersucht wurde.

"Das würde den ökologischen Fußabdruck verringern und wäre allgemein gesund", so der Leiter des Ernährungsprogramms an der School of Public Health and Tropical Medicine der Tulane University. Aber die Forschung zeigt auch, dass es einen Weg gibt, die Gesundheit und den Fußabdruck zu verbessern, ohne ganz auf Fleisch zu verzichten.

Da viele Menschen im Laufe ihres Lebens ihre Ernährung umstellen werden - oder aus gesundheitlichen Gründen vom Veganismus abrücken müssen -, ist es vielleicht beruhigend zu wissen, dass unsere Ernährung ein Spektrum darstellt, wenn es um die Auswirkungen auf das Klima geht.

Welche Ernährung hat den größten Einfluss auf das Klima?

Es mag nicht überraschen, welche Art des Lebensmittelkonsums die beste ist. Eine vegane Ernährung, d.h. der Verzicht auf tierische Lebensmittel, erzeugt nur 0,7kg Kohlendioxid pro 1.000 verbrauchte Kalorien.

Die Keto-Diät - eine fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung - erwies sich als am wenigsten nachhaltig: Sie erzeugt fast 3kg Kohlenstoff pro 1.000 verzehrte Kalorien.

Das ist mehr als viermal so viel wie bei einer veganen Ernährung.

Die Paleo-Diät, bei der auf Getreide und Bohnen zugunsten von Fleisch, Nüssen und Gemüse verzichtet wird, erhielt die nächstniedrigste Bewertung für die Ernährungsqualität und wies mit 2,6kg Kohlendioxid pro 1.000 Kalorien ebenfalls einen hohen CO2-Fußabdruck auf.

"Wir haben die negativen Auswirkungen auf das Klima vermutet, weil sie fleischlastig sind, aber niemand hat all diese Ernährungsweisen - da sie von Einzelpersonen gewählt und nicht von Experten vorgeschrieben werden - anhand eines gemeinsamen Rahmens wirklich miteinander verglichen", so Rose.

Die Studie stützt sich auf Daten von mehr als 16.000 Erwachsenen, die im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey der CDC erhoben wurden, und stuft die vegetarische und die pescatarische Ernährung als die nächstbeste nach der veganen ein.

Bleibt noch die omnivore Ernährung, bei der sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel verzehrt werden, die von 86% der Umfrageteilnehmer praktiziert wird. Sie liegt in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit genau in der Mitte, berichtet SciDaily.

Wenn ein Drittel der Allesesser anfangen würde, sich vegetarisch zu ernähren, würde dies den Ergebnissen zufolge im Durchschnitt jeden Tag 340 Millionen Pkw-Kilometer einsparen.

Innerhalb der omnivoren Ernährung stellt die Studie außerdem fest, dass sich sowohl der CO2-Fußabdruck als auch die Ernährungsqualität verbessern, wenn die Menschen ihre Ernährung auf die mediterrane Diät - mit einem Schwerpunkt auf Gemüse - und die fleischarme DASH-Diät umstellen.

Auch wenn man nicht auf Fleisch verzichtet, gibt es also durchaus Möglichkeiten, die Umwelt zu entlasten.

"Ich denke, die nächste Frage ist, wie sich verschiedene politische Maßnahmen auf die Ergebnisse auswirken würden und wie diese uns zu einer gesünderen, umweltfreundlicheren Ernährung bewegen könnten", so Rose.

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