Höchste Dürrewarnstufe schon im Mai: Was wird aus den Obstplantagen im Süden Frankreichs?

Toter Fisch am Ufer des ausgetrockneten Agly
Toter Fisch am Ufer des ausgetrockneten Agly Copyright RAYMOND ROIG/AFP or licensors
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Von Euronews mit AFP
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Wassersparen lautet die Devise, denn niemand weiß, wie schlimm der nächste Sommer wird.

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Landwirte müssen ihren Wasserverbrauch reduzieren. Die Einschränkungen gelten vorerst bis zum 13. Juni. Vier Departements haben in Frankreich bereits die höchste Dürrewarnstufe erreicht.

Der Fluss Agly ist im Departement Pyrénées-Orientales im Süden Frankreichs nahezu vollständig ausgetrocknet. Und das bereits Anfang Mai. Die rissigen Böden zeugen vom Wassermangel in der bei Touristen beliebten Gegend, in der es aber auch viele Landwirte gibt.

Die Präfektur hat höchste Dürrewarnstufe ausgerufen. Mit starken Einschränkungen für ein Gebiet, das sich von den Pyrenäen bis zur Mittelmeerküste erstreckt.

Bruno Vila, Präsident des Bauernverbands des Departements, sagt zu den Einschränkungen: "Es ist weniger schlimm, als gar kein Wasser zu haben, aber mit weniger als 50 % zu gießen, wird Folgen haben.

Eine weiterer harter Schlag für Obstbauern nach der Dürre, die bereits im vergangenen Sommer großen Schaden anrichtete.

Bewässern von Gemüsegärten und Grünflächen untersagt

Landwird Pascal Maillols führtr durch seine Obstplantage und ist besorgt. "Der Endtrieb müste normalerweise zu dieser Jahreszeit die Länge erreichen. Er wächst zwar noch ein bisschen, aber normalerweise müsste schon stark rot eingefärbt sein, ist aber wie ausgewaschen. Also er hat eindeutig zu wenig Wasser bekommen."

Mit den jüngsten Einschränkungen ist Auffüllen von Swimmingpools oder dem Bewässern von Gemüsegärten und Grünflächen untersagt. Ausgenommen ist Wasser, das aus einer Wiederverwendungsanlage stammt. Auch der Betrieb von Strandduschen soll untersagt werden.

Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 1.500 Euro für Privatpersonen und 7.500 Euro für Unternehmen.

Nach der Dürre drohen Bakterien und Brände

Wasser sparen lautet die Devise, denn weiß wie schlimm der nächste Sommer wird, erklärt Hydrogeologe Hichem Tachrift. "Wir befinden uns wirklich in einer völlig neuen Situation, da wir derzeit Pegelstände beobachten, die man eigentlich in trockenen Jahren im Juli oder August vorfindet."

Die höchste Alarmstufe wurde in diesem Jahr bereits in vier französischen Departements aktiviert. Mit der Dürre schwelt eine weitere schwerwiegende Gefahr: der Ausbruch von Bränden wegen der ausgedörrten Vegetation.

Die staatlichen Stellen weisen auch auf ein Gesundheitsrisiko hin. In einigen Wasserläufen sei aufgrund des geringen Durchflusses Bakterienwachstum zu beobachten.

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