Infrastrukturen auf See schützen

Mit Unterstützung von The European Commission
Infrastrukturen auf See schützen
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Denis Loctier
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Im Bonus-Interview erklärt der Experte für maritime Sicherheit Professor Bueger, warum wir grundsätzlich über Alternativen nachdenken und unsere Anstrengungen zum Schutz der maritimen Infrastrukturen verstärken müssen.

Viele Aspekte unseres Alltags, wie Internetzugang, Finanztransaktionen und Energieversorgung, hängen von Unterseekabeln und Offshore-Infrastrukturen ab. Vorfälle wie die Nord Stream-Explosion haben die Europäische Union und die NATO dazu veranlasst, Pläne für eine verbesserte Sicherheit zu entwickeln. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, einen Konsens über die Zuständigkeiten und die Finanzierung zu finden.

Professor Christian Bueger, ein Experte für maritime Sicherheit, hat eine Analyse der Sicherheitsbedrohungen für Seekabel und Infrastrukturen mitverfasst. In einem Interview mit Ocean in Genf betonte er die Bedeutung von Meeresinfrastrukturen und die damit verbundenen Risiken.

"Kabel, sowohl Daten- als auch Stromkabel, fallen ständig aus. Das Meer ist eine raue Umgebung, sodass es täglich vorkommt, dass Kabel beschädigt werden. Normalerweise bemerken wir das gar nicht, weil sie relativ schnell repariert werden.

Aber jetzt leben wir in einem anderen Umfeld, in dem diese Kabel möglicherweise absichtlich angegriffen werden, und zwar von gegnerischen Staaten - das können auch feindliche Aktionen sein. Oftmals handelt es sich dabei nicht um eine echte Kriegshandlung, sodass wir nicht wissen, dass das Kabel attackiert wurde. Der Nord-Stream-Vorfall ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Wir wissen immer noch nicht, wer es getan hat oder wie es ausgeführt wurde.

Das ist die Hauptbedrohung bzw. das sind die Hauptszenarien - dass unsere Infrastrukturen auf See in größerem Umfang angegriffen werden, ohne dass wir wissen, wer es war, wie es passiert ist, und dass uns die Kapazitäten fehlen, um sie so schnell zu reparieren, wie es nötig wäre. Deshalb müssen wir grundsätzlich über Alternativen nachdenken und unsere Anstrengungen zum Schutz der maritimen Infrastrukturen verstärken."

Cutter • Silvia Lizardo

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Wie macht man Unterwasser-Kulturschätze allgemein zugänglich?

Europas blaue Wirtschaft: Gut ausgebildet kann man Karriere machen

Unternehmen wir genug für den Schutz der Ozeane?