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Interview: Wie können nachhaltige Fische und Meeresfrüchte zur einfachen Wahl werden?

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Interview: Wie können nachhaltige Fische und Meeresfrüchte zur einfachen Wahl werden?
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Von Denis Loctier
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der Großteil der europäischen Meeresfrüchte wird importiert, und die Wildfischbestände erholen sich nicht schnell genug. Wie kann man also sicherstellen, dass der Fisch, den man kauft, aus nachhaltiger Fischerei stammt? Projekte wie MrGoodFish3.0 zeigen uns, wie es geht.

Betritt man einen beliebigen europäischen Supermarkt oder ein Restaurant, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der dort angebotene Fisch Tausende von Kilometern zurückgelegt hat, um dorthin zu gelangen. Der Appetit der Europäer auf Fisch und Meeresfrüchte übersteigt bei weitem das Angebot der heimischen Gewässer, sodass ein Großteil des von uns gekauften Fisches importiert wird – was oft zu einer Nachhaltigkeitskrise beiträgt, die die Meeresbestände dezimiert und marine Ökosysteme schädigt. Viele Verbraucher möchten verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, doch angesichts verwirrender Etiketten und begrenzter Informationen wissen sie oft nicht, wo sie anfangen sollen.

Hier kommt MrGoodFish3.0 ins Spiel. Diese mit 2 Millionen Euro von der EU finanzierte Initiative unter der Leitung des Cyprus Marine and Maritime Institute hat es sich zum Ziel gesetzt, Europäern mithilfe einer benutzerfreundlichen App und einer breiten öffentlichen Beteiligung die Auswahl von Meeresfrüchten zu erleichtern.

An der Spitze steht der Ozeanologe Daniel Hayes, Forschungsdirektor für Meereswissenschaften bei CMMI, der davon überzeugt ist, dass die Lösung darin liegt, nachhaltige Ernährung praktisch und zugänglich zu machen.

„Am wichtigsten ist es, ein lokal produziertes Produkt zu finden, das zudem zur richtigen Fangzeit erhältlich ist,“ erklärt Hayes, „damit sich der Fischbestand ohne zusätzlichen Druck natürlich entwickeln kann.“

Die verbesserte MrGoodFish3.0-App liefert saisonale Empfehlungen, Nährwertangaben und auf verschiedene europäische Märkte zugeschnittene Rezepte und macht so verantwortungsvolles Einkaufen zum Kinderspiel.

Hayes ist optimistisch, was die Folgewirkungen informierter Verbraucher angeht: „Jeder von uns kann etwas bewirken, und sei es noch so klein.“ Aber indem man das tut und eine Gemeinschaft schafft, die verantwortungsvolle Entscheidungen trifft, kann man gemeinsam etwas bewirken.“

Das Projekt MrGoodFish3.0 läuft bis 2027 und arbeitet mit Aquarien, Köchen und Wissenschaftszentren in allen 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen. Ziel ist es, zu beweisen, dass der Schutz der Ozeane mit dem eigenen Teller beginnen kann.

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