Aktuelle Umfragen zeigen, dass Europas Bürgern einer EU-Erweiterung mittlerweile distanziert gegenüberstehen. Seit dem Beitritt Burlgariens, Rumäniens uns Kroatiens ist die Angst vor Zuzug aus diesen Ländern gewachsen.
Es gab Zeiten, da blickten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit Appetit nach Osten. Doch heute scheint die Lust auf eine Erweiterung der Union zu schwinden. Die Leidenschaft in Frankreich, den Niederlanden und Dänemark ist erkaltet - ungeachtet der offiziellen Empfehlungen aus Brüssel, die Erweiterung um Albanien und Nordmazedonien in Angriff zu nehmen.
Albanien ist unzufrieden
Ministerpräsident Edi Rama beklagt diesen Zustand: "Wir müssen wohl akzeptieren, dass die Entscheidung über einen Beitritt weniger von dem abhängt, was wir Anwärterländer tun, sondern vielmehr von den Machverhältnissen innerhalb der Mitgliedstaaten."
Aktuelle Umfragen zeigen, dass Europas Bürger einer EU-Erweiterung mittlerweile distanziert gegenüberstehen. Seit dem Beitritt Burlgariens, Rumäniens uns Kroatiens ist die Angst vor Zuzug aus diesen Ländern gewachsen. Und noch anderen Hürden seien zu überwinden, so der Botschafter der EU in Albanien, Luigi Soreca: "Die albanischen Institutionen haben noch Arbeit vor sich: den Kampf gegen Korruption, gegen organisierte Kriminalität, gegen Dorgenhandel."
Zugang zu "Projekt des Friedens" weiter gewünscht
Dennoch hält Albanien an seinem Ziel fest, so der Regierungschef: "Für uns wäre der Beitritt zur EU nicht einfach ein bürokratischer Akt, nicht der simple Zugang zu einem Club der entwickelten Länder. Wir sehen Europa, wie die Gründerväter es sahen. Es ist zuvorderst ein Projekt des Friedens und der Kooperation", so Rama.
Noch beweist Albanien Interesse angesichts der europäischen Unlust. Es fragt sich nur, wie lange noch - und wohin sich dieser Teil des ehemaligen Ostblocks dann wenden wird.