"Covid kann eine Chance für die Klimapolitik sein"

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Von Stefan Grobe
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2020 sollte das Jahr der neuen Klimapolitik werden. Doch die Coronavirus-Krise hat die politische Tagesordnung radikal geändert. Dennoch sieht EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius in dieser Entwicklung auch Chancen.

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2020 sollte das Jahr der neuen Klimapolitik werden.

Doch die Coronavirus-Krise hat die politische Tagesordnung radikal geändert.

Dennoch sieht EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius in dieser Entwicklung auch Chancen.

Man habe zwar etwas Zeit verloren, aber nicht den Antrieb. Dieses Jahr sollte eigentlich der Natur und dem Klima gewidmet sein, doch das sei nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben auf 2021.

Dann werde man aber nicht vom Status quo aus starten, sondern von einer weit besseren Position aus.

Die Krise habe das Verständnis von der Abhängigkeit der Natur geschärft, und die Pandemie habe die Verbindung vom Raubbau an der Natur und der Ausbreitung einer Seuche nur allzu deutlich werden lassen.

Euronews: In diesem Jahr ist der Verbrauch von Plastik explosionsartig gestiegen, wo doch das letzte Jahrzehnt darauf verwendet wurde, Einwegplastik abzuschaffen.

Sinkevičius: Wir sollten die Krise nutzen, einen besseren Wiederaufbau zu betreiben.

Den zeitweisen Gebrauch von Einwegmasken und anderem Schutzmaterial sollten wir schnell hinter und lassen und dann wieder zur alten Politik der Plastikreduzierung zurückkehren.

Euronews: Einige Umweltgruppen befürchten den Ausverkauf von Klimazielen, die Ausfuhr von Schadstoff-Emissionen in andere Weltregionen. Können Sie garantieren, dass sich die EU daran nicht beteiligt?

Sinkevičius: Der europäische Green Deal ist ein Paradebeispiel für eine nachhaltige und alle einschließende Politik, die nicht nur Gesetze und Einzelmaßnahmen produziert.

Vielmehr sucht sie nach Lösungen, die an zahlreichen Fronten und in vielen Industriezweigen funktioniert.

Wir wollen eine Balance zwischen Menschen und dem Planeten, zwischen Wirtschaft und Klima.

Dies alles erfordert ein hohes Maß an Veränderung.

Euronews: Was haben Sie ganz persönlich in den letzten Jahren getan, um die Umwelt zu schützen?

Sinkevičius: Ich habe damit in der Familie angefangen. Wir benutzen schon seit Jahren keine Einwegprodukte aus Plastik mehr, und meine Kinder wissen, warum wir keine Plastikstrohhalme benutzen.

Weitere Quellen • Darren McCaffrey

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