Von der Leyen: Russlands Nahrungsmittel-Erpressung "grauenhaft"

Gemeinsam gegen Putin - der G7-Gipfel in Bayern
Gemeinsam gegen Putin - der G7-Gipfel in Bayern Copyright AP Photo/Martin Meissner
Von Stefan GrobeShona Murray
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Im Euronews-Interview äussert sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu den Bemühungen beim G7-Gipfel, Russland noch stärker zu sanktionieren.

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Die Staats- und Regierungschefs der G7 prüfen die Idee, eine Preisobergrenze für russisches Öl einzuführen, um Moskaus Fähigkeit einzuschränken, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Diese Obergrenze würde die Vorteile begrenzen, die der Kreml aus den steigenden Rohölpreisen zieht.

Im Gespräch mit Euronews erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyern, dass es eines weltweiten Bündnisses bedarf, damit es funktioniert.

"Wie Sie sehen, entfernt sich die Europäische Union gerade vom russischen Öl. Was nicht passieren sollte, ist, dass Putin dieses Öl nimmt, auf den Weltmarkt geht, die Preise steigen und er seine Kriegskasse füllt. Und deshalb muss es eine breitere Allianz geben, die sagt, dass wir bereit sind, einen anständigen Preis zu zahlen, aber keinen himmelhohen Preis. Und wir sind bereit, die Ölförderung zu belohnen, aber auf diesem Niveau sollte es dann für alle eine Preisobergrenze geben."

Euronews: Glauben Sie, dass Sie für diese Preisobergrenze Unterstützung aus Indien, China und so weiter bekommen werden?

Von der Leyen: Nun, wir werden das mit ihnen erkunden. Es ist kompliziert. Aber müssen wir es wirklich angehen. Es lohnt sich, es zu untersuchen, weil wir darauf eine Antwort geben müssen.

Euronews: Besteht die Befürchtung, dass das Sechser-Sanktionspaket nicht das bringen wird, was es in Bezug auf die Schädigung der russischen Kriegskasse per se versprechen sollte?

Von der Leyen: "Nein überhaupt nicht. Im Gegenteil. Wir sehen, dass die Sanktionen die russische Wirtschaft immer mehr beißen und schädigen. Wenn Sie sich die verschiedenen Sektoren ansehen, wird klar, dass sie aufgrund der Exportkontrollen langsam aber sicher degradiert werden. Updates, Technologien, alles, was Sie brauchen, die Waren, die Sie modernisieren müssen, gehen also nicht mehr nach Russland."

Euronews: Zur Ernährungssicherheit. Wird es einen konkreten Plan geben, wie man mit dem Embargo von Russland am Schwarzen Meer umgeht? Lebensmittel kommen nicht raus, und die Zeit drängt.

Von der Leyen: "Diese russische Blockade des Schwarzen Meeres ist empörend. Sie benutzen diese Nahrungsmittel, um uns alle zu erpressen, und das ist wirklich grauenhaft. Was wir tun, ist, der Ukraine so gut wie möglich zu helfen, das Getreide herauszuholen, solange Russland blockiert ... durch verschiedene Routen, zum Beispiel Züge oder Straßen oder sogar auf der Donau. Und das verbessert sich. Um Ihnen ein paar Zahlen zu nennen, im April waren es 1,2 Millionen Tonnen, die wir herausgeholt haben. Im Mai schon 1.7. Jetzt im Juni 2.5. Sie sehen also, wir werden immer besser darin, der Ukraine beim Export des Getreides zu helfen. Aber das reicht natürlich nicht, denn vor dem Krieg exportierte die Ukraine etwa 5 Millionen Tonnen pro Monat. Da müssen wir hin."

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