Reparatur statt Neukauf - Brüssel kämpft gegen Elektromüll

Ob kaputte Washmaschinen oder Laptops - diese belgische Organisation repariert alles.
Ob kaputte Washmaschinen oder Laptops - diese belgische Organisation repariert alles. Copyright Rick Wagner/AP
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Von Stefan GrobeSandor Zsiros
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Haushaltsgeräte reparieren, anstatt ein neues Gerät zu kaufen - diese traditionelle Denkweise könnte in Europa eine Renaissance erleben. In der belgischen Hauptstadt repariert eine Organisation namens Circular.Brussels gebrauchte Geräte, um ihnen ein zweites Leben zu geben.

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Haushaltsgeräte reparieren, anstatt sie wegzuwerfen und ein neues Gerät zu kaufen - diese traditionelle Denkweise könnte in Europa eine Renaissance erleben.

In der belgischen Hauptstadt repariert eine Organisation namens Circular.Brussels gebrauchte Geräte, um ihnen ein zweites Leben zu geben.

Dany Chouha, Direktor von Circular.Brussels: "Wir sammeln gebrauchte Maschinen, Geschirrspüler und Waschmaschinen, um sie zu reparieren und aufzuarbeiten. Und wenn das erledigt ist, verteilen wir sie an Menschen, die sich keine neuen Maschinen leisten können."

In den letzten drei Jahren haben diese Techniker auch über 5000 Computer repariert und an Studenten und soziale Organisationen verteilt. Ohne ihre Arbeit wären diese Geräte auf der Mülldeponie gelandet.

Chouha: "Jetzt sind sich die Menschen der Gefahren bewusst, die von diesen Geräten ausgehen, wenn sie auf Mülldeponien landen oder nicht recycelt werden. Und jetzt wissen sie auch, dass ein Laptop nach ein oder zwei Jahren einfach repariert werden kann."

Geräte, die weggeworfen statt repariert zu werden, verursachen in Europa jedes Jahr 35 Millionen Tonnen Abfall und rund 260 Millionen Tonnen CO2-Emissionen.

Einem neuen Vorschlag der Kommission zufolge sollen die Verbraucher mehr Möglichkeiten zur Reparatur von Fernsehern und Waschmaschinen und später von allen Haushaltsgeräten haben.

Während der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren sollten die Hersteller Reparaturen anbieten, wenn diese nicht teurer sind als der Ersatz.

Und nach der Garantiezeit von fünf oder zehn Jahren sollten sie verpflichtet sein, die Produkte auf Kosten des Verbrauchers zu reparieren.

Didier Reynders, EU-Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz: "Und um sicher zu gehen, dass die Kosten niedrig sind, versuchen wir, ein neues Ökosystem mit vielen mittelständischen Unternehmen zu organisieren, die in das Reparations-System und in das Reparations-Netzwerk eingebunden sind. Denn der Hersteller wird verpflichtet sein, Informationen über das Produkt und über die Art und Weise, wie das Produkt repariert werden kann, offenzulegen. So wird es für viele möglich sein, am Reparationsprozess teilzunehmen. "

Die neuen Regeln könnten in zwei Jahren in Kraft treten, sobald das Europäische Parlament und auch die Mitgliedsstaaten ihnen zugestimmt haben.

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