đ«đ· Vor der zweiten Runde der Parlamentswahl erhöht die Rechtsextreme Marine Le Pen den Druck - oder versucht sie, ihre WĂ€hler und WĂ€hlerinnen auf eine mögliche Niederlage vorzubereiten?
In Frankreich hat die Rechtsextreme Marine Le Pen erklÀrt, sie wolle nur mit einer absoluten Mehrheit ihrer Partei im Parlament an die Regierung. So versucht die 55-JÀhrige den Druck auf ihre AnhÀnger und AnhÀngerinnen zu erhöhen, vielleicht aber auch, eine eventuelle Niederlage vorzubereiten.
Le Pen: WÀhler erwarten völlig andere Politik
Im französischen Radio erklÀrte Le Pen, ihre WÀhler erwarteten von ihrer Partei "Rassemblement National" (RN), dass sie die derzeitige Politik komplett Àndere. Das sei nur mit einer absoluten Mehrheit möglich. Wenn es nur darum gehe "Ministersessel zu besetzen", dann sei das ein "Verrat".
Fehlt es Bardella an Erfahrung, um Premier zu werden?
Eigentlich will Marine Le Pen ihren 28-jĂ€hrigen SchĂŒtzling Jordan Bardella zum Premierminister machen. Der junge Mann mit dem abgebrochenen Geographie-Studium ist derzeit Europaabgeordneter, blieb aber in BrĂŒssel vielen Abstimmungen fern. Traditionell haben Politiker und Politikerinnen in Frankreich eine besonders gute Hochschulbildung.
Le-Pen-WĂ€hler wollen "das System erschĂŒttern"
Cécile Alduy, Professorin von der UniversitÀt Stanford ist Rechtsextremismusforscherin. Sie sagt zu Jordan Bardella :
"Sein Mangel an Erfahrung und sogar Kompetenz sollte die WĂ€hler abschrecken. Die Abneigung gegen Emmanuel Macron und seine Politik scheint im Moment so groĂ zu sein, dass die WĂ€hler denken, es gĂ€be eine Chance, das zu Ă€ndern, das System wirklich zu erschĂŒttern, und die Leute, die von der aktuellen Politik unzufrieden sind, denken: 'Das haben wir noch nicht probiert'."
Die linke Volksfront und die liberale Partei von Emmanuel Macron versuchen, durch das ZurĂŒckziehen von aussichtslosen Kandidaten in den einzelnen Wahlkreisen, den Sieg von Rechtsextremen zu verhindern.