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Klimawandel: Warum die belgische Küste eine Alternative zum Mittelmeer sein kann

Menschen an der Promenade von Knokke (Archivbild)
Menschen an der Promenade von Knokke (Archivbild) Copyright Virginia Mayo/AP Photo
Copyright Virginia Mayo/AP Photo
Von Amandine HessEuronews
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Französisch

Während Südeuropa immer regelmäßiger von Hitzewelle und Waldbränden heimgesucht wird, wird die kühlere Nordsee immer beliebter. Urlauberinnen und Urlauber entdecken einen neuen Reisetrend.

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Ihren Sommerurlaub verbringen viele Mitteleuropäer gerne im Süden, wie etwa am Mittelmeer. So war das jedenfalls bislang. Doch egal, ob in Spanien, Italien oder Griechenland – der Mittelmeerraum kämpft im Sommer zunehmend gegen Waldbrände und Wassermangel.

Viele zieht es dann eher dahin, wo es kühler ist und folgen einem Trend mit dem Namen "Coolcation", eine Mischung aus "cool" und "vacation", also kühl und Urlaub. Die Nordseeküste wird daher immer attraktiver, so wie der belgische Badeort Knokke-Heist, wo es im Juli nicht wärmer wird, als 25 Grad.

"Wir stellen natürlich fest, dass immer mehr ausländische Touristen an unsere Küsten kommen, sagt der Bürgermeister von Knokke-Heist, Jan Morbee, gegenüber Euronews. "Vor allem in den Sommermonaten, denn im Süden, in Spanien, Italien, Portugal, Marokko, ist es zu heiß. Hier haben wir immer frische Luft, also eine angenehme Meeresbrise."

Dramatischer Temperaturanstieg

Viele Urlauberinnen und Urlauber kommen aus den Nachbarländern oder auch aus Belgien selbst, wie etwa Charlotte Kortrijk, die meint, dass man prinzipiell nicht weit fahren müsse, "um einen tollen Urlaub" zu haben.

So manche Urlauberinnen und Urlauber wollen auf die mediterrane Sonne jedoch nicht verzichten. Deshalb passen sie sich an und fahren etwa in der Nebensaison, im Mai oder September, in den Süden. Und bleiben im Juli und August im kühleren Norden, wie in Knokke.

Der Trend, einen kühleren Ort aufzusuchen, könnte in den kommenden Jahrzehnten noch zunehmen. Zum Ende des Jahrhunderts könnte die Hitze im Sommer am Mittelmeerraum unerträglich sein, während die Temperaturen in Belgien im erträglichen Rahmen bleiben, sagt Xavier Fettweis, Klimatologe an der Universität Lüttich.

Klima verschiebt sich nach Norden

"Im Landesinneren werden wir ein Klima wie in Gers (Departement im Südwesten Frankreichs, Anm. d. Red.) haben. Und in Lüttich wird zum Ende des Jahrhunderts ein Klima wie in Toulouse herrschen, also recht angenehm und mediterran", so der Klimatologe. Der Ärmelkanal werde allerdings viel länger brauchen, um sich zu erwärmen. Die Wassertemperaturen würden nicht, wie im Mittelmeer, 27 oder 28 Grad erreichen, erklärt der Wissenschaftler.

Die Nordseeküste wird sich wohl auf noch mehr Tourismus einstellen müssen. Doch der Klimawandel bedingt auch eine stärkere Erosion der Küsten, zudem steigt natürlich auch der Meeresspiegel – eine Herausforderung also insgesamt für die Küstenlandschaften.

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