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Leoluca Orlando und Lena Schilling: ein halbes Jahrhundert Unterschied, aber ähnliche Ideen

Lena Schilling und Leoluca Orlando in einem gemeinsam gedrehten Video (Instagram @lena.ats)
Lena Schilling und Leoluca Orlando in einem gemeinsam gedrehten Video (Instagram @lena.ats) Copyright Instagram
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Von Vincenzo Genovese
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Italienisch

Dreiundfünfzig Jahre und fünf Monate trennen Leoluca Orlando und Lena Schilling.

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Dreiundfünfzig Jahre und fünf Monate trennen Leoluca Orlando und Lena Schilling, das älteste und jüngste Mitglied des Europäischen Parlaments. Beide gehören der Fraktion Die Grünen/EFA an. Sie treten ihr Amt dennoch mit unterschiedlichen politischen und persönlichen Lebensläufen an.

Der altgediente Politiker und die junge Aktivistin

Orlando stammt aus Sizilien, ist 76 Jahre alt und kann auf eine lange politische Karriere zurückblicken. 32 Jahre lang war er Bürgermeister von Palermo. Eine Stadt, die er auch nach den Mafia-Massakern von 1992 regierte, bei denen die Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino zusammen mit den Agenten ihrer Eskorte getötet wurden.

Während seiner ersten Amtszeit von 1985 bis 1990 hat er das ins Leben gerufen. Das wurde als der "Frühling von Palermo" bezeichnet - eine Zeit der Wiedergeburt für die Stadt, die lange Zeit von Mafiafehden gezeichnet war. Im neuen Jahrtausend widmete Orlando sich unter anderem der Aufgabe, die sizilianische Hauptstadt durch eine radikale Umgestaltung ihrer städtischen Lebensfähigkeit umweltfreundlicher zu machen.

Orlando war bereits von 2004 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Er kehrt nun dreißig Jahre später zurück, um einen Sitz in einer ganz anderen EU einzunehmen. "Glücklicherweise hat uns die Digitalisierung von Bergen von Papier befreit, das in alle Sprachen übersetzt wurde", erinnert er sich. "Vor dreißig Jahren bestand das Problem darin, wie man die Gesetze der Staaten garantieren kann. Jetzt geht es darum, wie man die Rechte der Europäer garantiert."

Schilling hingegen ist eine 23-jährige Klimaaktivistin, die nach Demonstrationen mit Fridays for Future in ihrem Heimatland Österreich zum ersten Mal in die Politik ging. Sie ist eine der wenigen Veteranen der sogenannten grünen Welle, die 2019 über Europa hinwegfegte und bei dieser Wahl an Schwung verlor.

Die Kandidatur drohte zu scheitern, nachdem die Zeitung Der Standard einige private Gespräche veröffentlicht hatte, in denen Schilling plante, gewählt zu werden und dann die Fraktion der Grünen/EFA zu verlassen, um zur Fraktion der Linken zu wechseln.

Der Fall löste eine erbitterte Debatte im Lande aus und führte sogar zu einer Intervention zu ihrer Verteidigung durch den Präsidenten der Republik Alexander Van der Bellen.

Heute ist Lena Schilling Mitglied des Umweltausschusses des Parlaments. Leoluca Orlando ist Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Beide versprechen einen Kampf für die Themen ökologische Nachhaltigkeit und Minderheitenrechte, erklärten sie gegenüber Euronews.

Wen wollen sie im Europäischen Parlament vertreten?

Schilling: Eine ganze Generation, die seit Jahren auf der Straße demonstriert hat und weiter demonstriert. Ich bin eine Klimaaktivistin und ich habe selbst an Hausbesetzungen teilgenommen, um beispielsweise den Bau einer Straße zu verhindern.

Orlando: Das Mittelmeer. Ich möchte mehr Mittelmeer nach Europa bringen.

Was sind die Ziele Ihres Mandats?

Schilling: Ich will die Natur schützen. Ich will für Klimagerechtigkeit kämpfen und ich will für junge Menschen kämpfen, die überall auf der Welt auf der Straße sind. Außerdem haben wir jetzt das rechtsstärkste Parlament aller Zeiten. Ich werde auch gegen die extreme Rechte kämpfen.

Orlando: Ich möchte soziale Gerechtigkeit und Umweltgerechtigkeit miteinander verbinden und die Rechte, die Rechte auf die Zukunft der jungen Menschen im Mittelmeerraum garantieren. Ich möchte unseren Willen zum Frieden einbringen: Schluss mit diesem verrückten Wettrüsten. Ich will den Willen mitbringen, den Staat Palästina endlich anzuerkennen und den Völkermord der israelischen Regierung am palästinensischen Volk zu verurteilen. Ich möchte eine Botschaft der Umweltgerechtigkeit und der sozialen Gerechtigkeit überbringen.

Was braucht die Europäische Union?

Schilling: Wir brauchen ein starkes Engagement, um die Klimapolitik zu beschleunigen und alle notwendigen Veränderungen in der Industrie, im Energiesektor und auch im Verkehrswesen herbeizuführen. All das ist absolut notwendig.

Orlando: Es braucht mehr Europa und weniger Grenzen, es braucht mehr Frieden und weniger Waffen, es braucht mehr nachhaltige Entwicklung und weniger Öl. Europa braucht mehr Aufnahme und weniger Sicherheitsdenken gegenüber Migranten. Es muss mehr Leben retten, anstatt so viele Migranten in die Hände von Staaten zu geben, in denen die Grundrechte nicht geachtet werden.

Um ihren Kampf fortzusetzen, brauchen sie Erfahrung und Enthusiasmus: Eigenschaften, die nicht nur altgedienten Politikern oder jungen Aktivisten vorbehalten sind, wie sie in einem ironischen Video auf Instagram deutlich machten.

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