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Anschlag in Magdeburg: Trauer und Instrumentalisierung

Kerzen und Blumen zu Gedenken an die Opfer in Magdeburg
Kerzen und Blumen zu Gedenken an die Opfer in Magdeburg Copyright  Klaus-Dietmar Gabbert/ dpa via AP
Copyright Klaus-Dietmar Gabbert/ dpa via AP
Von Euronews
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Wenige Tage nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt trauern die Menschen weiterhin um die Opfer und gedenken den Angehörigen. Unterdessen nutzt die ausländerfeindliche Partei AfD den saudi-arabischen Hintergrund des Täters für ihre Parolen.

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Die Menschen in Magdeburg gedenken weiterhin der Opfer des Anschlags am Freitagabend. Hunderte legten Blumen und Kerzen nieder.

Vergangene Woche ist der tatverdächtige Taleb A. mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Mindestens fünf Menschen, darunter ein Neunjähriger, wurden getötet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist die Zahl der Verletzten auf bis zu 235 gestiegen. Immer mehr Menschen meldeten sich bei Krankenhäusern und Ärzten.

In der Magdeburger Johanniskirche, unweit des Weihnachtsmarktes, legen die Menschen weiterhin Blumen und Kerzen nieder, um der Toten zu gedenken und ihr Mitgefühl mit den Angehörigen und den Verletzten zu bekunden.

Bereits am vergangenen Samstagabend, einen Tag nach dem Anschlag, haben sich Hunderte in und um den Magdeburger Dom versammelt, um bei einem Gottesdienst den Opfern zu gedenken.

Trauer und Instrumentalisierung

Die Gewalttat schockierte ganz Deutschland. In einigen Bundesländern wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten erhöht. Einige Städte schlossen die Weihnachtsmärkte über das Wochenende vollständig.

Der mutmaßliche Täter Taleb A. wurde noch am Tatort festgenommen und ist in Untersuchungshaft. Immer mehr Informationen kommen über A. an die Öffentlichkeit. Es handelt sich um einen 50-jährigen Arzt, der aus Saudi-Arabien stammt und seit 2006 in Deutschland lebt. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie wohnt rund 50 Kilometer südlich von Magdeburg. Seit Jahren teilt der mutmaßliche Täter islamfeindliches Gedankengut online und sympathisiert mit der Alternativen für Deutschland (AfD). In einem FAZ-Interview 2019 beschrieb Taleb A. sich als "aggressivsten Kritiker des Islams in der Geschichte". Mehreren Berichten zufolge soll A. den Behörden bereits bekannt gewesen sein. Auch soll es Gefährderwarnungen von den saudi-arabischen Behörden an die Sicherheitsbehörden in Deutschland gegeben haben.

Trotz AfD-Nähe des Täters benutzen die Partei und andere rechte Gruppen den Anschlag in Magdeburg für ihre ausländerfeindlichen Parolen. Bereits am Samstagabend versammelten sich der Polizei zufolge rund 1.000 Demonstrierende auf dem zentralen Platz der Stadt und forderten eine stärkere Kontrolle der Zuwanderung. Für Montagnachmittag hatte Parteivorsitzende Alice Weidel gemeinsam mit der AfD Sachsen-Anhalt eine Kundgebung in Magdeburg angekündigt.

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