Die Redaktionsverantwortlichen hätten Musk einen "Freifahrtschein" gegeben, kritisiert der Deutsche Journalistenverband den umstrittenen Gastbeitrag von Elon Musk in der Welt.
Ein Gastbeitrag von Elon Musk für die Zeitung Die Welt sorgt für Aufregung. Darin rechtfertigt Musk seine Unterstützung für die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) und nennt sie "den letzten Funken Hoffnung" für das Land.
Der Gastkommentar knüpft an einen Beitrag an, den Musk kurz vor Weihnachten auf seiner Plattform X veröffentlicht hat.
Darin schreibt Musk: "Die AfD als rechtsextrem darzustellen ist eindeutig falsch, wenn man bedenkt, dass Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, eine gleichgeschlechtliche Partnerin aus Sri Lanka hat! Klingt das für Sie wie Hitler? Come on!"
Prinzipien der AfD haben auch Tesla und SpaceX erfolgreich gemacht
Er fährt fort zu erklären, warum er die Position der AfD zu Energie, wirtschaftlichem Aufschwung und Migration unterstützt und sagt, dass die Prinzipien der AfD "die Prinzipien widerspiegeln, die Tesla und SpaceX erfolgreich gemacht haben".
Im Jahr 2021 stufte der deutsche Inlandsgeheimdienst die AfD auf nationaler Ebene als verdächtige extremistische Organisation ein. Musk schreibt jedoch, die AfD stehe "für politischen Realismus" und nicht für Extremismus.
Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels kündigte die Redakteurin des Meinungsteils der Welt, Eva Marie Kogel, ihren Rücktritt auf X an.
Die"Welt" -Journalistin Franziska Zimmerer veröffentlichte eine Stellungnahme zu dem Beitrag, in der sie schrieb, dass dieser eine "intensive Diskussion" in der Redaktion ausgelöst habe und dass "viele Kollegen gegen eine Veröffentlichung plädierten".
Viele andere Welt-Journalisten veröffentlichten ebenfalls Kritik an dem Artikel auf X, und der künftige Chefredakteur der Zeitung, Jan Philipp Burgard, stellte die Aussagen des Milliardärs in seinem eigenen Kommentar gegenüber.
Da Deutschland sieben Wochen vor der Bundestagswahl steht, kritisieren Journalisten und Politiker den Zeitpunkt des Artikels.
Zimmerer schrieb, dass Wahlaufrufe ohne Filterung "keinen Platz in unabhängigen Medien haben".
Musks ursprünglicher Beitrag auf X hatte bereits Anfang der Woche für Spannungen gesorgt und scharfe Reaktionen von deutschen Politikern ausgelöst.
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar lehnen führende Politiker in ganz Deutschland jede Zusammenarbeit mit der AfD ab, was die umstrittene Position der Partei in der politischen Landschaft unterstreicht.