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„Keinen Hass dulden": Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Menschen nehmen an der Erinnerungsveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz teil
Menschen nehmen an der Erinnerungsveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz teil Copyright  AP Photo/Czarek Sokolowski
Copyright AP Photo/Czarek Sokolowski
Von Vincent Reynier
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Fast 50 Holocaust-Überlebende und mehrere hochrangige europäische Staats- und Regierungschefs sind bei der offiziellen Gedenkfeier zur Befreiung von Auschwitz-Birkenau am Montag in Oświęcim, Polen, anwesend.

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In Auschwitz-Birkenau, dem größten Konzentrations- und Vernichtungskomplex des Dritten Reichs, wurden mehr als eine Million Juden, Polen, Roma, Homosexuelle und andere Minderheiten, die das Naziregime ins Visier genommen hatte, getötet.

Auf den Tag genau 80 Jahre nach seiner Befreiung durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 kamen rund 50 Überlebende und zahlreiche internationale Staats- und Regierungschefs zur offiziellen Gedenkfeier in Oświęcim, Polen.

Unter ihnen: der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der britische König Charles III. oder der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sitzt neben dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Oświęcim, Polen, am Montag, den 27. Januar 2025.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sitzt neben dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Oświęcim, Polen, am Montag, den 27. Januar 2025. AP Photo/Czarek Sokolowski

Der polnische Historiker und Journalist Marian Turski, der den Holocaust überlebt hatte, sprach als erster auf der Zeremonie und rief dazu auf, den Kampf gegen den Hass fortzusetzen.

"Wir erleben heute einen enormen Anstieg des Antisemitismus, dabei war es gerade der Antisemitismus, der zum Holocaust geführt hat", sagte er. "All der Hass, all die Hassreden haben zu bewaffneten Konflikten zwischen benachbarten Völkern, ethnischen Gruppen geführt".

Janina Iwanska, ebenfalls eine Überlebende des Lagers Auschwitz, war der Ansicht, dass "Krieg und Chaos überall entstehen können", und wandte sich insbesondere an die junge Generation, "die das Leben noch vor sich hat".

Tova Friedman, die als Sechsjährige Auschwitz-Birkenau überlebte, sagte: "Wir werden nie zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt."

Der Holocaust-Überlebende Marian Turski bei der Zeremonie zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in Oświęcim, Polen, am Montag, den 27. Januar 2025.
Der Holocaust-Überlebende Marian Turski bei der Zeremonie zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in Oświęcim, Polen, am Montag, den 27. Januar 2025. AP Photo/Czarek Sokolowski

Da der Antisemitismus seit Beginn des Gaza-Konflikts im Oktober 2023 ein Rekordhoch erreicht hat, ruft der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub dazu auf, "die Anstrengungen zu verstärken, mit beiden Füßen gegen diese Ideen zu kämpfen, die seinerzeit zum Völkermord führten".

"Es schmerzt mich schrecklich, dass in vielen Ländern Europas Uniformen im Nazi-Stil bei Paraden auftauchen, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen nach sich zieht", sagte er.

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, teilte diese Ansicht und sagte, dass der Holocaust durch "einen allmählichen Prozess [...] ermöglicht wurde, der von der Gleichgültigkeit derjenigen getragen wurde, die nicht vom Antisemitismus betroffen waren, weil sie keine Juden waren".

"Als Hitler nach der Kristallnacht 1938 diese Stille hörte, wusste er, dass er mit den Juden alles machen konnte, was er wollte“, erklärt er. „Wir dürfen keinen Hass dulden, weder gegen die Juden noch gegen irgendjemanden".

Zum Abschluss der Zeremonie zündeten Überlebende und politische Vertreter Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Holocaust an.

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