Wir heizen die Erde weiter auf - was tun?

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Von Euronews
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Der Juni 2015 war global gesehen der heißeste Juni seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1880. Das teilte die US-Klimabehörde NOAA mit und

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Der Juni 2015 war global gesehen der heißeste Juni seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1880. Das teilte die US-Klimabehörde NOAA mit und fügte hinzu, dass die ersten sechs Monate dieses Jahres ebenfalls einen Hitze-Rekord aufstellten, was zeigt: die Klimaerwärmung geht ungebremst weiter. Schon 2014 war das bis dahin heißeste Jahr.

Weltweite Temperatur-Anomalien an Land und über den Ozeanen in den Jahren 1881-2014

Unter Temperaturanomalie versteht man die Abweichung von einem Referenzwert oder von einem langfristigen Durchschnittswert. Eine positive Anomalie weist darauf hin, dass die gemessene Temperatur über dem Referenzwert lag, eine negative deutet einen Wert unter der Referenztemperatur an. Die Anomalien in diesem Schaubild beziehen sich auf den Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

An vielen Orten kam es zu extremen, aufeinanderfolgenden Hitzewellen, besonders in Pakistan und Indien. In Pakistan kamen in diesem Jahr mehr als 1100 Menschen wegen der hohen Temperaturen ums Leben.

In Indien fielen einer ersten Hitzewelle fast 500 Menschen zum Opfer. Das Thermometer kletterte hier auf bis zu 47 Grad Celsius. All das zeigt: Die Staaten müssen den Klimawandel mit derselben Ernsthaftigkeit behandeln, wie sie es etwa in Fragen von Terrorismus, Sicherheit oder öffentlicher Gesundheit tun.

Eine Anfang Juli veröffentlichte Studie geht davon aus, dass der Meeresspiegel langfristig um bis zu sechs Meter steigen könnte, und das selbst dann, wenn die Erwärmung unter dem sogenannten Zwei-Grad-Ziel bleibt, das die Erderwärmung auf zwei Grad verglichen mit der Zeit vor der Industrialisierung begrenzen soll.

Die Gefahr ist so groß, dass manche Experten raten, etwa aus der Kohlekraft auszusteigen. Es gelte, sich von fossilen Brennstoffen zur Energiegewinnung zu verabschieden, sagen sie. Und das auch aus moralischen Gründen. Papst Franziskus hat sich in seiner jüngsten Enzyklika mit dem Thema befasst.

Er sagte: “Unser Haus wird zerstört, und das schadet allen, vor allem aber den Ärmsten. Ich rufe dazu auf, die Verantwortung gegenüber der Schöpfung zu übernehmen, die Gott dem Menschen gegeben hat: den Garten, in den er gesetzt wurde, zu pflegen.”

Es bleibt die Frage: Wer zahlt für die Erhaltung des Gartens, wer zahlt für den Energiewandel? Zumindest aus moralischer Sicht können es kaum die Milliarden armen Menschen sein, die zu den ersten Opfern des Klimawandels gehören, und auch nicht die Länder, die kaum zu Erwärmung beitragen.

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