Auschwitz-Prozess vertagt - 95-jähriger Angeklagter erkrankt

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Von Euronews
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Wegen einer Erkrankung des 95-jährigen Angeklagten ist vor dem Landgericht Neubrandenburg ein Auschwitz-Prozess gleich zum Auftakt vertagt worden

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Wegen einer Erkrankung des 95-jährigen Angeklagten ist vor dem Landgericht Neubrandenburg ein Auschwitz-Prozess gleich zum Auftakt vertagt worden.

Eine Ärztin hatte erklärt, dass der ehemalige SS-Sanitäter Hubert Zafke unter hohem Blutdruck leide und Suizidgedanken habe. Das Landgericht ordnete eine Überprüfung der Befunde durch einen Amtsarzt an.

Der Prozess gegen den 95-jährigen KZ-Sanitäter von #Auschwitz ist vertagt. Grund ist laut Gericht der Gesundheitszustand. #Neubrandenburg

— NDR Reporter (@NDRreporter) February 29, 2016

Verteidiger Peter-Michael Diestel bestritt eine Schuld seines Mandanten. Dieser habe während seiner Zeit in Auschwitz andere SS-Leute und Soldaten betreut.

“Ich denke, dass dieser Prozess die Aufgabe hat, die Peinlichkeit, dass der Holocaust von der deutschen Justiz und dem deutschen Staat nur mangelhaft aufgeklärt wurde, zu überdecken. Ich glaube, dass mit diesem Prozess – oder dieser Art von Prozessen – ein Feigenblatt organisiert werden soll.”

Der #Auschwitz-Prozess in Neubrandenburg muss vertagt werden, der Angeklagte kam aus gesundheitlichen Gründen nicht. https://t.co/xW6lb2nuCz

— Claudia von Salzen (@claudi) February 29, 2016

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rentner Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fällen vor. Als SS-Sanitäter soll er ab Mitte August 1944 einen Monat in Auschwitz-Birkenau stationiert gewesen sein.

In dem Zeitraum seien dort 14 Deportationszüge mit Häftlingen angekommen. Von diesen seien mindestens 3681 Menschen in Gaskammern umgebracht worden.

Die DDR-Justiz hätte Hubert Zafke (95) schon vor Jahrzehnten anklagen können. Erst jetzt kommt er vor Gericht https://t.co/1sGovjBFMv

— taz (@tazgezwitscher) February 28, 2016

Der Prozess soll am 14. März fortgesetzt werden.

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