Wie viele Sprachen sind in Europa vom Aussterben bedroht oder gar schon tot? Die UNESCO hat dazu neue Erkenntnisse veröffentlicht.
Rund 640 Sprachen sind in Europa vom Aussterben bedroht, weil Kinder sie nicht mehr als Muttersprache zu Hause lernen. Zu diesem Ergebnis kommt die UNESCO in ihrem jüngsten Bericht.
Die UN-Behörde für Bildung, Wissenschaft und Kultur definiert Muttersprache als die Sprache, die einem Kind von älteren Familienmitgliedern zu Hause beigebracht wird.
Entdecken Sie die gefährdeten Sprachen für jedes europäische Land auf der folgenden Karte.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz verschwindet laut UNESCO jeweils eine Sprache. Sorbisch in Deutschland, Burgenlandkroatisch in Österreich und Romanisch in der Schweiz.
Sprachenvielfalt in Russland und Italien bedroht
Italien und Russland haben die größte sprachliche Vielfalt in ganz Europa und damit gleichzeitig die am stärksten gefährdeten Sprachen. Mit jeder neuen Generation verschwinden mehr Sprachen.
Auf der süditalienischen Insel Sardinien gibt es vier gefährdete Sprachen (Gallurese, Sassarese, Algherese Katalanisch und Sardisch).
In einer sprachwissenschaftlichen Studie der Universität in Cagliari auf Sardinien, wurde welche Bedeutung die sardischen Sprachen bei den jüngeren Generationen haben: Fast 70% der befragten Sarden sprachen sie nur mit ihren Großeltern, während 33% mit ihren Kindern mit einer der lokalen Sprachen kommunizieren.
Tote Sprachen
Der Weltatlas der UNESCO umfasst 228 Sprachen, die seit der letzten Ausgabe nicht mehr gesprochen werden.
Die in Europa ausgestorbenen Sprachen
Frankreich
- Alderney Französisch
Kroatien
- Dalmatinisch
Polen
- Slowinzisch
Krim
- Karaimisch
Russland
Akkala Saam
Arman
Kamassisch
Kerek
Alter Sirenik
Inupiaq
Chantisch
Mansisch
Soja
Ubych (Kaukasus)
Krug
Türkei
Kappadokisch
Mlahsô
Ubych