Tropen-Trump: Rechtsruck in Lateinamerika voraus

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Von Euronews
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Die Wahl in Brasilien gilt schon vor dem Urnengang als entschieden. Die Folgen könnten weiterreichend sein, nicht nur im Inland.

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Zwei Kandidaten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treten bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien an. Aber eigentlich gilt die Wahl am kommenden Sonntag schon als entschieden: Jair Bolsonaro wird sie aller Voraussicht nach gewinnen. Bolsonaro, auch der "Tropen-Trump" genannt: rassistisch, sexistisch, einige seiner Aussprüche liegen tatsächlich nahe bei dem, was auch dem Gehirn des US-Präsidenten entspringen könnte.

"Wir sind das wahre Brasilien" ruft Bolsonaro – diesen Ausspruch kann Gegenkandidat Fernando Haddad von den Sozialisten den Umfragen zufolge nur schwer für sich reklamieren. Seine Kandidatur wird belastet durch die beispiellose Korruptionsaffäre von Mitgliedern seiner Partei.

Die "brasilianische Demokratie" feiern will Haddad am Sonntag. Doch unter der Regierung seiner Partei blühte nicht nur die Korruption, auch die Sicherheitslage ist desolat. Zehntausende Menschen wurden im vergangenen Jahr getötet. Der rechte Bolsonaro verspricht hier Abhilfe – mit harter Hand und gelegentlich auch einem Lob für die Zeit der Militärdiktatur.

"Die Menschen verbinden mit der Arbeiterpartei vor allem Korruption, sie übersehen dabei aber die Risiken des anderen Kandidaten", so der Politikanalyst Ricardo Ismael, "sie spielen die Risiken herunter, selbst wenn sie mit Bolsonaros Moralvorstellungen nicht einverstanden sind."

Die Wahl ist international von Bedeutung. Es geht um massive Investitionen in den kommenden Jahren in Brasilien, es geht um Freihandel und Klimaschutz. Die Wahlentscheidung der Brasilianer für Bolsonaro könnte aber auch einen Rechtsruck in anderen Staaten Lateinamerikas begründen.

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