Am Freitag verliert sich die Spur eines US-Amerikaners in Moskau. Später wird bekannt: Der Mann wurde wegen angeblicher Spionage festgenommen.
Nach der Festnahme eines US-Bürgers in Moskau hat sich dessen Familie geäußert. Diese erklärte, die Vorwürfe wegen angeblicher Spionage seien aus der Luft gegriffen.
Verhaftet in Moskau
Der Bruder erklärte, am 28. Dezember sei Paul Whelan verhaftet worden - oder zumindest verschwunden. An dem Tag sei sein Zwillingsbruder zum Kreml gegangen, um einer Hochzeitsgesellschaft Moskau zu zeigen, das er gut kenne. Whelan habe später einige Kurznachrichten geschrieben, dann habe er am Freitagabend zur Hochzeit gehen wollen, doch dort sei er nie erschienen.
Auf Twitter beteuerte die Familie die Unschuld Paul Whelans und appellierte an Russland, dessen Rechte zu achten.
Der russische Geheimdienst FSB hatte den Amerikaner angeblich "auf frischer Tat ertappt", hieß es. In Russland wird Spionage mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft.
Russische Agentin in USA
Es wird vermutet, dass es sich bei der Festnahme Paul Whelans um einen Vergeltungsschlag handelt. Im vergangenen Monat war die russische Waffenlobbyistin Maria Butina in den USA wegen Spionage verurteilt worden. Die US-Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass die Agentin versuchte, politische Gruppen zu infiltieren.
Im Fall des festgenommenen Whelan forderte das US-Außenministerium, über die Vorwürfe aufgeklärt zu werden.