In Italien erhalten Geringverdiener ab sofort ein Grundeinkommen

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Von Euronews
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Es ist eine gute Nachricht für alle Geringverdiener in Italien: Ab sofort haben die Bürger und Langzeitmigranten Anspruch auf das sogenannte Bürgergeld.

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Es ist eine gute Nachricht für alle Geringverdiener in Italien: Ab sofort haben alle Bürger und Langzeitmigranten Anspruch auf das sogenannte Bürgergeld.

Vincenzo Barbarisi sagt: "Seit 2011 bin ich ohne Job. Ich habe zwar Hilfe vom Staat bekommen, aber das Geld reicht nicht aus, um alle Rechnungen zu bezahlen. Meine Frau findet auch keine Arbeit, deshalb freue ich mich, wenn das Bürgergeld endlich kommt."

Auflagen beim Grundeinkommen

Wer das Bürgergeld beantragen will, der muss bestimmte Auflagen erfüllen: Das Einkommen darf nicht höher als 9360 Euro liegen. Ersparnisse sollten, je nach Familiengröße, nicht 10.000 Euro überschreiten. Vorgesehen sind außerdem Weiterbildungen und die Verpflichtung, bei Stellenangeboten mindestens eines anzunehmen. Die Berechtigten sollen dann bis zu 780 Euro pro Monat erhalten, alternativ wird das Einkommen erhöht, wenn es unter diesem Wert liegt. Der Betrag soll dann auf eine, von der italienischen Post ausgestellte, EC-Karte geladen werden.

Wahlversprechen der 5-Sterne-Bewegung

Das Bürgergeld ist ein langjähriges Wahlversprechen der italienischen 5-Sterne-Bewegung. Für den Parteivorsitzenden Luigi di Maio soll das Grundeinkommen Arbeitslose motivieren, Arbeit zu finden. Gleichzeitig hofft man, dass die Wirtschaft, durch ansteigende Konsumausgaben, angekurbelt wird.

Staat unvorbereitet auf Grundeinkommen

Michele Martone von der Universität La Sapienza kritisiert, dass der Staat unvorbereitet ist: "Das Risiko besteht, dass die Regierung jetzt, kurz vor den Europawahlen, Wohlfahrts-Schecks aushändigt, ohne sicherzustellen, dass das Geld nicht in die Hände von Betrügern gelangt. Außerdem ist immer noch nicht klar, wie man Jugendlichen helfen soll, eine Arbeit zu finden."

Die Menschen, die das Grundeinkommen erhalten, sollen von sogenannten Tutoren Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeit oder einer Ausbildung bekommen. Doch diese Tutoren müssen noch eingestellt werden.

Dazu kommt, dass in Italien Millionen von Menschen ihr Gehalt nur bar erhalten. Kritiker behaupten, so könnte am Ende das Geld in die falschen Hände gelangen.

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