#EUroadtrip: Rundreise durch Europa - Italien

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Unsere Korrespondenten Elena Cavallone und Jack Parrock besuchen die Tunnelbaustelle der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin..

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Die "Rundreise durch Europa" legt einen Stopp an der an Grenze zwischen Frankreich und Italien ein. Unsere Korrespondenten Elena Cavallone und Jack Parrock sind in Saint Martin de la Porte, um die Baustelle der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin zu besuchen.

Mit der richtigen Kleidung geht es in den Berg. Der stellvertretende Direktor der Firma, die die Arbeiten ausführt, Maurizio Bufalini, erklärt, was gerade passiert:

"Wir haben über 8 Kilometer des Tunnels gegraben und mit 9 Kilometern ist der Aushub dieses Teils des Tunnels abgeschlossen"

Der Tunnel ist insgesamt 57 Kilometer lang, durchquert die Alpen und erreicht Italien. Er ist Teil der 270 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke des sogenannten Mittelmeerkorridors.

"Dies ist die fehlende Schlüsselstelle für die Realisierung des Korridors. Die neue moderne Eisenbahnstrecke gewährleistet den Transport von Gütern und Personen zwischen Algeciras und Budapest, wenn der Mittelmeerkorridor fertiggestellt ist".

Dieser 8,4-Milliarden-Euro-Tunnel wird zu 40 % von der Europäischen Union und zu 35 % von Italien finanziert. Die Fertigstellung ist für 2030 geplant, aber die Spannungen innerhalb der italienischen Regierung könnten den Bau verlangsamen.

"Wie Sie sehen, bringen sie Abdeckungen an, damit das Wasser nicht durchlaufen kann. Wir sind an der Spitze des zukünftigen Tunnels, der hier in Saint Marin de la Porte gegraben wird".

Die 5-Sterne-Bewegung widersetzt sich der Bahnlinie, im Gegensatz zu ihren Verbündeten in der Regierung, der Liga, die will, dass die Arbeiten abgeschlossen werden. Derzeit dauert die Zugfahrt auf der Strecke, die Turin mit Lyon verbindet, etwa vier Stunden. Die neue Linie würde die Fahrzeit auf unter zwei Stunden reduzieren. Die öffentliche Meinung ist gespalten zwischen denen, die den Tunnel als wichtig für das Land erachten und denen, die ihn für zu teuer halten.

"Wir haben die Grenze überschritten und fahren nach Chiomonte in Italien, um die Tunnelgegner auf der anderen Seite der Tunnelbaustelle zu treffen. Dort liegen die Arbeiten brach".

Das Projekt zu blockieren würde bedeuten, die europäischen Gelder zurückzuzahlen. Kein Tunnelgegner glaubt, die Mittel könnten besser eingesetzt werden, um beispielsweise die bestehende Eisenbahnlinie zu verbessern. So auch Aktivist Guido Fissore:

"Wir haben andere Prioritäten in Italien und viele Probleme, die Renten, Schulen, Gesundheitsfürsorge usw. Wir denken, dass das Geld auf andere Weise ausgegeben werden sollte. Wenn sie Arbeitsplätze schaffen möchten, können sie Arbeiten für den Wiederaufbau finanzieren. Jedes Mal, wenn es regnet, sind ganze Gebiete in Italien überflutet, jedes Mal bricht nach einenm Erdbeben alles zusammen".

Nicht jeder in Val di Susa ist jedoch gegen den Bau der neuen Strecke. Der Bürgermeister von Chiomonte glaubt, dass die Trasse notwendig ist, um das Tal wieder in die Mitte Europas zu bringen.

"Es ist ausschließlich ein europäisches Problem, das sich stattdessen in ein lokales Problem verwandelt hat. Dies ist der grundlegende Kommunikationsfehler, den alle Regierungen gemacht haben".

Während sich die Wahlen zum Europäischen Parlament nähern, entbrennt die politische Debatte über die Hochgeschwindigkeitsstrecke erneut. In diesem Teil Italiens wird sie die Wahlen sicher beeinflussen.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Euronews. Die anderen Geschichten finden Sie in unserer Übersicht:

#EUroadtrip | Euronews berichtet vor den Europawahlen aus der EU

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