Einer Forschergruppe unter Leitung von Michael Zemp (Uni Zürich) zufolge ist die Gletscherschmelze für rund ein Drittel des steigenden Meeresspiegels verantwortlich.
Der Franz-Josef-Gletscher in Neuseeland ist eindrucksvoll: Vor zehn Jahren noch ein bisschen mehr als heute. Um 800 Meter ist der Eisriese seitdem zurückgegangen, wie die Gletscherwanderer an Hinweisschildern ablesen können.
Auch der Eisverlust in Neuseeland hat nach Berechnungen einer Forschergruppe unter Leitung von Michael Zemp vom Geographischen Institut der Universität Zürich zum Anstieg des Meeresspiegels beigetragen.
19.000 Gletscher untersucht
„Seit 1961 haben die Gletscher mehr als 9000 Milliarden Tonnen Eis verloren. Das ist eine große Zahl. Ich habe die umgerechnet. Das ergibt einen Eiswürfel in der Größe Deutschlands mit einer Dicke von 30 Metern", so Zemp. „Gletscher reagieren mit einer gewissen Verzögerung. Selbst wenn wir den Ausstoß von Abgasen jetzt einstellen würden, würden die Gletscher weiterhin an Masse verlieren, weil sie sich noch nicht an den vorherigen Klimawandel hätten anpassen können.“
Der unter Zemps Leitung erarbeiteten Studie zufolge ist die Gletscherschmelze für rund ein Drittel des steigenden Meeresspiegels verantwortlich. Rund 19.000 Gletscher nahmen die Forscher mittels Feld- und Satelittenmessungen unter die Lupe. Sie stellten fest, dass im Untersuchungszeitraum insbesondere in den arktischen Gebieten viel Eis geschmolzen ist.