"Chill Greta, Chill!": Trump gibt Greta Thunberg Rat zu Wutproblem

Greta Thunberg soll an ihrer Wutbewältigung arbeiten, so Donald Trump.
Greta Thunberg soll an ihrer Wutbewältigung arbeiten, so Donald Trump. Copyright Reuters/Andrew Hofstetter
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Von Alexandra Leistner
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Dass Greta Thunberg die "TIME Person of the Year" ist, findet der US-Präsident nach eigenen Angaben "lächerlich". Er legt ihr auf Twitter zudem nahe, an ihrer Wutbewältigung zu arbeiten. Eine Antwort der Klimaaktivistin folgte prompt.

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Staats- und Regierungschefs gratulieren der TIME Person des Jahres traditionellerweise. Dass Donald Trump es den anderen nicht gleichtut, überraschend zwar nicht, doch der US-Präsident ging direkt in den Angriffsmodus über.

Auf Twitter nannte er die Wahl der 16-jährigen Klimaaktivistin zur Person of the Year "so lächerlich".

"Greta muss an ihrem Wutproblem arbeiten, und dann vielleicht mal mit einer Freundin (einem Freund) einen guten altmodischen Film anschauen gehen! Chill Greta, Chill!"

Greta Thunberg nahm den Angriff Trumps zum Anlass für die Überarbeitung ihrer Twitter-Biografie. Dort beschreibt sie sich als "Teenager, die an ihrem Wutproblem arbeitet. Derzeit chille ich und schaue einen guten altmodischen Film mit einem Freund (Freundin) an."

Screenshot von Greta Thunbergs Twitter-Account

US-Medien hatten schon nach Bekanntgabe der TIME-Auszeichnung für Thunberg vermutet, dass Trump die Wahl nicht gefallen werde. Der US-Präsident stellt den menschengemachten Klimawandel in Frage. Das Pariser Klimaabkommen kündigte er auf. Er sieht sein Land durch die darin beschlossenen Auflagen benachteiligt.

Was dazu kommt: Auch Trump galt in diesem Jahr wieder als Anwärter für die Erscheinung auf dem TIME-Cover. So gesehen hat er gegen Thunberg verloren - wie schon 2015 als Angela Merkel ausgewählt wurde. Damals twitterte Trump "TIME würde mich nie als Person des Jahres auszeichnen, obwohl ich der große Favorit bin. Stattdessen wählen sie die Person die Deutschland zerstört".

2016 wurde der Titel dann aber doch an Trump verliehen. 2017 deckte die Washington Post auf, dass gefälschte Time Magazine-Titelseiten mit Trump in einigen seiner Goldclubs aushingen.

In der Begründung des TIME-Magazine für die Wahl Greta Thunbergs hieß es am Mittwoch: "Es ist ihr gelungen, einen globalen Wandel in den Einstellungen der Menschen zu bewirken und Millionen vager, mitten in der Nacht auftretender Ängste in eine weltweite Bewegung zu verwandeln, die nach dringenden Veränderungen ruft. Sie hat denen, die bereit sind zu handeln, einen moralischen Klarheitsruf gegeben und Schande über diejenigen gebracht, die es nicht sind."

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