Malta hatte dem Schiff mit über 360 Migranten an Bord keine Einlauferlaubnis erteilt. Jetzt darf die Open Arms im Hafen von Pozzallo auf Sizilien anlegen.
Nach fünf Tagen des Kreuzens im südlichen Mittelmeer ist für das Rettungsschiff Open Arms Land in Sicht.
Nach drei Absagen maltesischer Behörden wurde dem Schiff der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation Pozzallo auf Sizilien als sicherer Hafen zugewiesen.
Die Versorgung der Migranten an Bord schien schon nicht mehr gewährleistet. Seit Wochenbeginn hat die spanische Hilfsorganisation bei fünf Einsätzen über 360 Migranten aus Seenot gerettet.
Der Leiter der Mission, Gerard Canals, berichtete vor der Zusage, Pozzallo anlaufen zu dürfen, über die Zustände an Bord: "Uns bleiben jetzt noch siebzig bis achtzig Kilogramm Reis für Mahlzeiten. Unsere Vorräte reichen noch für zwei Tage. Wir hoffen, endlich an Land gehen zu dürfen."
Salvini wartet auf Prozess
Wegen seiner Weigerung, ein Open-Arms-Schiff in einem früheren Fall in Italien anlegen zu lassen, steht Ex-Innenninister Matteo Salvini ein weiterer Prozess wegen Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauch bevor.
Ob der Prozess eröffnet wird, entscheidet der italienische Senat noch in diesem Monat.
Über Twitter bekräftigte Salvini, dass er jederzeit wieder so handeln würde. Dies diene dem Schutz seines Landes. Er fürchte sich vor nichts und niemand.
131 Migranten mussten im vergangenen Sommer vier Tage lang auf offener See ausharren, bevor sie italienischen Boden betreten durften.