Covid-19 in Brasilien: Mehr Tote pro Tag als in den USA

Coronavirus in Brasilien
Coronavirus in Brasilien Copyright Felipe Dana/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Ricardo Figueira mit AFP, AP
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In Brasilia und Sao Paulo gibt es jetzt Lockerungen, aber die tägliche Zahl der Toten in Zusammehang mit Covid-19 in #Brasilien liegt mit über 1.000 höher als in den USA.

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In der brasliianischen Hauptstadt Brasilia sind Einkaufszentren jetzt wieder geöffnet. Vor den Eingängen bildeten sich lange Schlangen, in denen nicht immer der in Coronazeiten übliche Abstand gehalten wurde. Bei allen Kundinnen und Kunden wird Fieber gemessen - und es gilt eine Maskenpflicht.

Eraldo Peres/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved
Fiebermessen im Einkaufszentrum in BrasiliaEraldo Peres/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved

Die Zahl der täglichen Todesfälle liegt in Brasilien den fünften Tag in Folge mit mehr als 1.000 über der der USA. Insgesamt sind in Brasilien mehr als 25.000 Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Sao Paulo am schlimmsten betroffen

Der Gouverneur von Sao Paulo, Joao Doria, - der sich mit einem Lockdown gegen den rechspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro stellt - hat Lockerungen der Ausgangssperre für den 1. Juni angekündigt, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die Bewohner, die nicht zur Arbeit müssen, sollen aber weiter zu Hause bleiben.

Präsident Jair Bolsonaro hatte sich gegen die Lockdowns ausgesprochen und hat die Pandemie immer wieder heruntergespielt. Er hat auch einen Gesundheitsminister entlassen, ein zweiter trat aus Protest zurück.

Joao Doria erklärte, falls nötig werde er die Lockerungen wieder zurücknehmen. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Sao Paulo ist am stärksten vom Coronavirus betroffen.

In Cidade Tiradentes - einem Vorort von Sao Paulo - versuchen Mitglieder einer Motorrad-Gang die Bewohner der Favela zu unterstützen.

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Bandenchef, der sagt, er kämpfe gegen Fake NewsAP Photo

Vanderlei Rodrigues, Bandenchef in Cidade Tiradentes, erklärt, er sehe es als seine Aufgabe an, die Menschen zu informieren. "Im Moment steht Covid-19 für diese Familien nicht an erster Stelle der Sorgen, so dass sie es erst glauben werden, wenn ein Verwandter daran stirbt. Viele verstehen es nicht, wir wollen für Informationen sorgen und Fake News bekämpfen - Coronavirus ist kein politisches Thema."

Viele Bewohner der Favela müssen tagelang auf die Testergebnisse warten.

AP Photo
Ruth Leithe in einem Vorort von Sao PauloAP Photo

Ruth Leite - die sich selbst isoliert hat - wartet schon seit zwei Wochen auf das Resultat - wie sie einem Reporterteam berichtet. Sie habe Angst, jemanden anzustecken. Ruth Leite hat aber auch Angst, im Fall einer möglichen Erkrankung ausgegrenzt und angefeindet zu werden. Vorerst bleibt sie zu Hause - und hofft, dass sie nicht doch noch schwerer krank werden wird.

Journalist • Kirsten Ripper

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