Ägypten kündigt im Libyen-Konflikt eine neue Initiative für das Land und einen Waffenstillstand ab Montag an.
Ab Montag soll in Libyen Waffenstillstand herrschen. Das verkündete Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Samstag in Kairo im Beisein von General Chalifa Haftar.
Die in Kairo getroffene Übereinkunft beinhaltet außerdem einen Aufruf zu Verhandlungen in Genf, sowie den Abzug aller ausländischen Kämpfer aus dem Land. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte indessen die Resolution zum Waffenembargo gegen das Bürgerkriegsland.
Chalifa Haftars Truppen kämpfen gegen die international anerkannte Einheitsregierung von Al-Sarradsch in Tripolis und kontrollieren einen Großteil des Ostens und Südens des Landes.
Tripolis: Erfolg für international anerkannte Regierungstruppen
Zuletzt hatten die Truppen der Regierung in Tripolis gejubelt: An diesem Wochenende hatten sie die Kämpfer des abtrünnigen Generals weiter zurückdrängen können und waren dabei, die Stadt Sirte zurückzuerobern. Die Streitkräfte der libyschen Regierung der Nationalen Einheit (GNA) hatten am Samstag eine Operation zur Rückeroberung der Stadt gestartet. Haftars Truppen mussten sich geschlagen geben und hatten sich aus den südlichen Vororten von Tripolis zurückgezogen.
Was dort bleibt, sind verbrannte Fahrzeuge, Einschusslöcher, Trümmer - eine Schneise der Verwüstung. Tarhuna, rund 60 km südöstlich von Tripolis, war strategisch wichtig. Von dort aus organisierte Haftar den Nachschub für seine Offensive auf die Hauptstadt.
Unzählige Akteure und Milizen sind in den Konflikt verwickelt
General Hafta versucht seit April vergangenen Jahres, vom Osten des Landes aus die Hauptstadt zu erobern, um die Kontrolle über das Land zu übernehmen.
Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 war in Libyen ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Unzählige Milizen kämpfen in dem nordafrikanischen Land um Macht und Einfluss.
Die Einheitsregierung wird von Katar und der Türkei unterstützt, die Haftar-Truppen von Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten.