Exil-Tschetschenen machen Putin für Mord in Wien verantwortlich

Nach dem Mord an einem Asylbewerber aus Tschetschenien in Österreich haben Exil-Tschetschenen in der Nähe der russischen Botschaft in Wien demonstriert. Sie glauben, dass Wladimir Putin hinter der Ermordung steckt, weil das Opfer den tschetschenischen Regionalpräsidenten Ramsan Kadyrow auf seinem Blog heftig kritisiert hatte. Die Polizei hat zwei mutmaßliche Mörder festgenommen.
Tschetschenen nicht sicher in Europa?
Eine junge Frau sagte auf der Demo: "Wir haben Verwandte in Tschetschenien. Die sind nicht so sicher wie wir, wobei ich nicht sagen kann, dass wir in Europa sicher sind, denn wir haben gesehen, was am Samstagabend passiert ist."
Die Demonstranten erklärten, seit 2001 seien 18 Menschen aus Tschetschenien von russischen Geheimdiensten in Europa ermordet worden. Sie brachten den Mord bei Wien auch in Verbindung mit dem sogenannten Tiergarten-Mord an einem Georgier in Berlin im vergangenen Jahr.
In Gerasdorf bei Wien war der 43-jährige Exil-Tschetschene am Samstag mit fünf Schüssen getötet worden. Die mutmaßlichen Mörder sind in Österreich polizeibekannt.