Wahlkampf in Wisconsin: Beobachtungen aus einem "Swingstate"

Will Donald Trump an der Macht bleiben, muss er wieder den "Swingstate" Wisconsin gewinnen. Aber diesmal ist alles anders, auch die Nominierungskongresse der Parteien, die die heiße Phase im Wahlkampf einläuten.
Wo sonst die Anhänger in vollen Hallen jubeln und Cheerleader Stimmung machen, herrschte gespentische Stille - die Parteikongresse fanden online statt.
Die Republikaner in Wisconsin sehen das genauso - nur für ihren Parteikongress natürlich:
Wisconsin ist ein Swingstate, richtig gezündet haben die Kongresse nicht, Parteigänger beider Seiten sind weder entschlossener noch motivierter. Die Zustimmung für Trump sinkt, Biden hat in den Umfragen einen Vorsprung von acht Prozentpunkten – aber nicht weil er überzeugender wäre als der Republikaner, findet diese Demokratin
Ist man überzeugt, braucht es auch keine Parteikongresse.
Die Fernsehquoten für die erste Nacht des demokratischen Parteikonvents lagen 27 Prozent unter der Eröffnung vor vier Jahren. Und frische Umfragen deuten an, dass Joe Biden keinen Sprung nach vorn gemacht hat. Die Republikaner hat es noch schlimmer erwischt: ihre Quoten lagen sogar 31 Prozent niedriger.
Die Wähler hier im Südosten von Wisconsin wissen um ihre Bedeutung für die Wahlen dieses Jahr, Donald Trumps knapper Sieg 2016 hier in Racine County hat ihm geholfen, ganz Wisconsin zu gewinnen. Als erster republikanischer Präsidentschaftskandidat seit 1984.
Trump liegt in Wisconsin momentan rund zehn Punkte hinter dem demokratischen Kandidaten zurück... wie vor vier Jahren hinter Hillary Clinton.Genutzt hat es der demokratischen Kandidatin damals nichts.
Die Parteikongresse leiten den Wahlkampf-Endspurt ein, sie geben den Ton, die Richtung und den Schub vor - normalerweise. Einen Vorteil konnte sich bisher kein Kandidat verschaffen, dieses Jahr scheint alles anders als sonst.