Wahlkampf in Wisconsin: Beobachtungen aus einem "Swingstate"

Wahlkampf in Wisconsin: Beobachtungen aus einem "Swingstate"
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Andy Roesgen
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Will Donald Trump an der Macht bleiben, muss er seinen Überraschungssieg im „Swingstate“ Wisconsin wiederholen. Aber die Stimmung ist heute ganz anders als bei der letzten Wahl, wie auch die Nominierungskongresse der Parteien, die die heiße Phase im Wahlkampf einläuten.

WERBUNG

Will Donald Trump an der Macht bleiben, muss er wieder den "Swingstate" Wisconsin gewinnen. Aber diesmal ist alles anders, auch die Nominierungskongresse der Parteien, die die heiße Phase im Wahlkampf einläuten.

Wo sonst die Anhänger in vollen Hallen jubeln und Cheerleader Stimmung machen, herrschte gespentische Stille - die Parteikongresse fanden online statt.

Ich fand es trotzdem gut. Wenn man nicht teilnehmen konnte, hat man sonst sehr viel verpasst, aber so wurde alles online gestreamt und die Leute konnten dabei sein.
Christine Sinicki
Milwaukee Democratic Party

Die Republikaner in Wisconsin sehen das genauso - nur für ihren Parteikongress natürlich:

Es war schon spannend. Klar, mit Corona ist dieses Jahr alles anders, aber die Organisatoren haben einen guten Job gemacht. Und sie hatten Publikum, aber mit dem richtigen Sicherheitsabstand.
Ken Brown
Republikaner, Racine County

Wisconsin ist ein Swingstate, richtig gezündet haben die Kongresse nicht, Parteigänger beider Seiten sind weder entschlossener noch motivierter. Die Zustimmung für Trump sinkt, Biden hat in den Umfragen einen Vorsprung von acht Prozentpunkten – aber nicht weil er überzeugender wäre als der Republikaner, findet diese Demokratin

Ich habe einfach das Gefühl, dass sie einem sowieso nur sagen, was man hören will. Ich glaube nichts davon, egal, wer was sagt.
Anna Baker
Unterstützt Joe Biden

Ist man überzeugt, braucht es auch keine Parteikongresse.

Mir gefällt nicht, wofür die Demokraten stehen. Ich mag keine Gewalt und sie erwähnen sie nicht einmal. Und sie tun so, als wären alle gegen Trump, und er würde seinen Job nicht machen. Aber Corona kommt doch aus China...
Richard Matavka
Unterstützt Donald Trump

Die Fernsehquoten für die erste Nacht des demokratischen Parteikonvents lagen 27 Prozent unter der Eröffnung vor vier Jahren. Und frische Umfragen deuten an, dass Joe Biden keinen Sprung nach vorn gemacht hat. Die Republikaner hat es noch schlimmer erwischt: ihre Quoten lagen sogar 31 Prozent niedriger.

Die Wähler hier im Südosten von Wisconsin wissen um ihre Bedeutung für die Wahlen dieses Jahr, Donald Trumps knapper Sieg 2016 hier in Racine County hat ihm geholfen, ganz Wisconsin zu gewinnen. Als erster republikanischer Präsidentschaftskandidat seit 1984.

Trump liegt in Wisconsin momentan rund zehn Punkte hinter dem demokratischen Kandidaten zurück... wie vor vier Jahren hinter Hillary Clinton.Genutzt hat es der demokratischen Kandidatin damals nichts.

Dann fragen sie doch Hillary Clinton ma, wie das hier für sie gelaufen ist...
Ken Brown
Republikaner, Racine County
Wir können nicht denselben Fehler machen wie vor vier Jahren und einen Sieg für selbstverständlich halten. Wir müssen bis zur letzten Minute hart arbeiten, um über die Ziellinie zu kommen.
Christine Sinicki
Milwaukee Democratic Party

Die Parteikongresse leiten den Wahlkampf-Endspurt ein, sie geben den Ton, die Richtung und den Schub vor - normalerweise. Einen Vorteil konnte sich bisher kein Kandidat verschaffen, dieses Jahr scheint alles anders als sonst.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Coronavirus-Pandemie: US-Wirtschaftsleistung bricht um 31,7 % ein

USA: Tote bei schweren Unruhen in Wisconsin

"Ladies night" im Kampf ums Weiße Haus