Auf der Alm, da gibt's bald koa Kuh mehr

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Dass Tiere auf den Almen weiden, hat viele Vorteile. Aber die Wirtschaftlichkeit? Verschwindet diese Form der Landwirtschaft bald ganz?

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Auf der Alm kommt die kalte Jahreszeit mit großen Schritten näher. Ein sicheres Zeichen dafür ist der Viehabtrieb, wie hier in der Nähe von Pertisau am Achensee in Tirol. Die geschmückten Rinder sind ein Hingucker für Einheimische und Feriengäste - auch Bauer Sepp Rieser ist froh:

„So wie Weihnachten ist für uns der Almabtrieb. Schon als kleiner Bursche bin ich immer dabei gewesen."

Das ist unser Kapital in Tirol für den Tourismus
Sepp Rieser
Bauer

Dass die Rinder den Sommer über auf den Almwiesen grasen, hat aber weniger mit Folklore zu tun, sondern bietet Vorteile für die Tiere. „Das ist ganz wichtig, erstens für die Kühe, von der Fitness her und so weiter, von der Langlebigkeit, vom Gesundbleiben. Und natürlich zur Pflege von der Alm und von der ganzen Kulturlandschaft. Das ist unser Kapital in Tirol für den Tourismus“, so Rieser.

Durch die tierischen Landsschaftspfleger kann außerdem das eine oder andere Unheil verhindert werden, erläutern Umweltschützer. Jasmin Duregger von Greenpeace Österreich erläutert:

„Wenn die Alme zuwachsen mit Büschen und Bäumen, gehen wichtige Pflanzengesellschaften zum einen verloren, also seltene Kräuter und auch Blüten. Aber es siedelt sich zum Beispiel auch das Borstgras an. Und das Borstgras ist sehr rutschig, das heißt: Wenn hier Schnee aufliegt oder auch Wasser, kann das sehr schnell abrutschen, und es kommt dann auch zu vermehrten Murenabgängen oder auch zu vermehrten Lawinenabgängen.“

Der Landwirtschaftskammer Tirol zufolge weiden in dem Bundesland jährlich rund 186 000 Tiere auf 2100 Almen. Nicht nur Rinder, auch Pferde, Schafe und Ziegen gehören dazu. Viele Bauern verzichten aber inzwischen darauf - aus wirtschaftlichen Gründen.

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