Stichwahl zwischen Igor Dodon und Maia Sandu in Moldau

In der Republik Moldau geht der aktuelle Russland nahestehende Präsident Igor Dodon als Favorit in die zweite Runde.
Allerdings sind nur 42 Prozent der Wählerinnen und Wähler an die Urnen gegangen.
Gegnerin in der zweiten Runde ist die pro-europäische ehemalige Regierungschefin Maia Sandu. Sie spricht von Korruption im Land, will die Justiz reformieren, war aber schon vor vier Jahren gegen Dodon angetreten und hatte verloren.
Die Stichwahl um das Präsidentenamt findet am 15. November statt.
MEHR WÄHLER ALS EINWOHNER
In Moldau leben rund 2,7 Millionen Menschen - weniger, als es Wahlberechtigte gibt. Warum ? Viele Moldauer arbeiten im Ausland, vor allem in der EU.
Das unter anderem für seinen Wein bekannte Land Moldau liegt zwischen der Ukraine und Rumänien im politischen Spannungsfeld zwischen Russland und der EU.
Die Ex-Sowjetrepublik befindet sich seit ihrer Unabhängigkeit 1991 in einer Dauerkrise: Ihr Grenzland zur Ukraine östlich des Flusses Dnestr hat sich als Transnistrien faktisch abgespalten. Dort hat Russland Truppen mit UN-Mandat stationiert. Auch mit dem autonomen Gebiet Gagausien kommt es bisweilen zu Spannungen.
Sollte keiner der Bewerber die erforderliche Mehrheit erhalten, kommt es in zwei Wochen zu einer Stichwahl.
OST-WEST-KONFLIKT
Dass Moldau zwischen EU und Russland hin und her gerissen ist, zeigte sich auch im Wahlkampf. Sandu versprach im Falle eines Wahlsieges eine Annäherung an die Europäische Union. Dodon sagte dagegen in einem Interview: «Wir brauchen eine ausgewogene Außenpolitik, eine strategische Partnerschaft mit Russland, westlichen Partnern und China.»