"2020 LPQTP" - ein Wein wie ein Schimpfwort

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Von Isidro MurgaAndrea Büring
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Es gibt ihn in limitierter Auflage, eine Flasche kostet 4 Euro: der Schaumwein aus Mendoza wurde zum überraschenden Kassenschlager in Argentinien. Ob das was mit seinem gewagten Namen zu tun hat?

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Es gibt Jahre, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. In denen sich Unglück ansammelt und man es kaum erwarten kann, dieses Kapitel abzuschließen.

Jahre mit Zahlen und Buchstaben, die nicht ausgesprochen werden, die sich viele aber von der Seele schreien möchten...

Und es gibt Weine, die dazu dienen, den Geschmack dieser verfluchten Jahre herunterzuspülen. Weine wie "2020 LPQTP", ein Schaumwein aus Mendoza, Argentinien, der speziell kreiert wurde, um sich von diesem Jahr 2020 gebührend zu verabschieden.

LPQTP sind die Initialen einer traditionellen Beleidigung in vielen spanischsprachigen Ländern, die den Sohn oder die Tochter einer Prostituierten bezeichnen. Zwar erklärt das Weinetikett mit Ironie, dass es sich um eine Abkürzung für "schöne Phasen in plethorischen Zeiten" handele. Allerdings wird auch klar gemacht, dass der Schaumwein für "Anlässe gedacht ist, die so erhaben sind wie die, dieses Kalenderjahr 2020 an einen besonderen Ort zu schicken".

Werbespot für 2020 LPQTP

Die Marketingidee war ein absoluter Erfolg, räumt der Weinhändler Oscar Sergio Barrera ein.

Es war ein 'Boom', weil jeder nach dem Produkt, nach dem Sekt fragte, statt die Buchstaben auszusprechen oder zu fragen, was die Buchstaben bedeuten. Das heißt, jeder hat die Beleidigung verstanden.

Obwohl der Wein in aller Munde ist, kann er nur am Gaumen einiger weniger sein, da es sich um eine limitierte Auflage von 300.000 Flaschen handelt. Er wurde zu einem Preis von 400 Pesos, etwas weniger als 4 Euro, verkauft - und das Weingut musste klarstellen, dass dies kein Scherz ist.

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