Brexit, Tag eins: An den Grenzen herrscht Ruhe

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Von Frank Weinert
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Das befürchtete Chaos an den Grenzen Großbritanniens zur EU ist ausgeblieben. Doch die große Freiheit ist zu Ende.

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Tag eins nach dem Brexit: Der Hafen von Dover im Sonnenaufgang. Eigentlich scheint alles wie immer in den letzten Jahren zu sein. Doch der Schein trügt. Die wenigen Lastwagen, die am Feiertag hinüber nach Calais in Frankreich fahren, passieren problemlos. Dort zeigt man sich gewappnet für die neuen Herausforderungen. Jean-Michel Thillier, Regionaldirektor des Zolls: "Heute hat das, was wir organisiert haben, geklappt. Alle verschiedenen Akteure, die mit der Überfahrt der LKW zu tun haben, die Hard- und Software, haben perfekt funktioniert - allerdings im Feiertagsverkehr. Deshalb warten wir auf das, was ich als Feuerprobe bezeichnen würde, das wird in den nächsten Tagen kommen."

Zu verdanken ist der fast reibungslose Ablauf wohl dem in letzter Minute erzielten Post-Brexit-Abkommen, das von nun an die Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU regelt.

In London trifft man auf eher entspannte Briten wie Ron Withers: "Ich denke einfach, dass der Brexit lange auf sich warten ließ, ich denke, dass es eine lange Reise war, um hierher zu kommen, ich denke, dass die Leute gehen wollten, also sind wir schließlich gegangen, und ich denke nicht, dass es tatsächlich einen großen Unterschied machen wird, ich denke, wir werden immer noch gute Freunde mit unseren Nachbarn auf der anderen Seite des Meeres sein."

Auch Lisa Rouse aus London gewinnt dem Brexit eher Positives ab: "Ich denke, es wird eine Weile schwierig sein, vielleicht ein paar Jahre, aber am Ende wird Großbritannien gewinnen und es wird ihnen sehr gut gehen, weil es ein großartiges Land ist und es hat ein wunderbares Gefühl und eine wunderbare Natur."

Dennoch: Mit der großen Freiheit ist es vorbei. So wird an den Grenzen künftig kontrolliert. Für Bürger ist die Möglichkeit des einfachen Umzugs vorbei. Auch die Visafreiheit bei Reisen ist zeitlich begrenzt.

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