Portugal leidet unter dem Trend zur FFP2-Maske - warum?

Herstellung von FFP2-Masken
Herstellung von FFP2-Masken Copyright THOMAS KIENZLE/AFP or licensors
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Von euronews
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Das Land stellt herkömmliche Masken im großen Stil her und fürchtet um die Kundschaft.

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Gesichtsmasken vom Typ FFP2 gelten als wirkungsvoller Schutz, um Ansteckung mit dem Coronavirus zu unterbinden. Sie sollen sowohl die Person schützen, die sich trägt, als auch andere.

Für die portugiesische Wirtschaft ist der zunehmende Einsatz von FFP2-Masken ein Rückschlag. Denn die Herstellung herkömmlicher Masken hat viel Geld in die Kassen gespült.

euronews-Reporterin Filipa Soares berichtet: „Die Vereinigung der portugiesischen Textilindustrie schätzt, dass rund 10 000 bis 15 000 Menschen an der Herstellung der Masken beteiligt sind. Je Monat werden Masken im Wert von 18,8 Millionen Euro exportiert.“

Sorge vor dem Verlust französischer und deutscher Kunden

Im Norden des Landes ist eine Forschungsstelle für Kleidung und andere Textilgüter beheimatet. Hier werden die in Portugal gefertigten Masken überprüft, zugelassen beziehungsweise zurückgewiesen. Viele der portugiesischen Masken gehen ins Ausland.

Braz Costa, Leiter der Textilforschungsstelle, erläutert: „Portugiesische Unternehmen beliefern weiterhin auch andere Märkte, aber wir müssen bedenken, dass der französische und der deutsche Markt für uns sehr wichtig sind. Diese zu verlieren, hätte Auswirkungen auf portugiesische Unternehmen."

In Österreich ist das Tragen einer FFP2-Maske unter anderem im öffentlichen Verkehr vorgeschrieben, in Deutschland gilt in Bayern eine FFP2-Pflicht.

Textilforscher Braz Costa zweifelt Nutzen von FFP2-Masken an

„Die Länder waren bei der Überprüfung der Waren nicht sehr streng. Das hat die jetzige Lage herbeigeführt und dazu geführt, dass mittlerweile FFP2-Masken vorgeschrieben sind. FFP2-Masken haben einen Zusatzfilter, der vor kleinen Teilchen schützt. Ist das wirklich wichtig, hat das Virus eine kleine Größe? Nein, es ist nicht wichtig, denn Untersuchungen zeigen, dass sehr kleine Teilchen unwahrscheinlich sind - Milliarden von Tröpfchen sind nötig, um ein Virus tragen zu können", sagt Textilforscher Braz Costa.

Die FFP2-Masken, auch partikelfiltrierende Halbmasken genannt, sollen insbesondere den Eigenschutz erhöhen.

Sie wurden ursprünglich insbesondere im Handwerk genutzt, um das Einatmen von Staubteilchen und Tröpfchen zu verhindern. Das geschieht durch eine elektrostatisch aufgeladene Filterschicht, die mindestens 94 Prozent der Schadstoffe abhalten soll.

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