30 % der Briten geimpft - von Impfungen und Impfskeptikern in Europa

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Von Julika Herzog mit dpa
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Das britische Impfprogramm schreitet rapide voran: Mehr als 20 Millionen Menschen haben in Großbritannien eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, etwa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung.

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Das britische Impfprogramm schreitet rapide voran: Mehr als 20 Millionen Menschen haben in Großbritannien eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, etwa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Auch Impfskeptiker in Großbritannien

Doch es gibt innerhalb einiger ethnischer Gruppen Bedenken gegen die Impfungen. In dem Londoner Vorort Walthamstow wollen sich nur 36% der schwarzen Bewohner:innen impfen lassen, im Vergleich zu 70% der weißen Bewohner:innen.

Dr. Naheed Khan-Lodhi erklärt die Gründe: "Es gibt in bestimmten Gruppen aus vielen Gründen Impfgegner: Bei manchen gab es in ihren Herkunftsländern in der Vergangenheit Probleme mit einem bestimmten Impfstoff oder einem bestimmten Pharmakonzern, es gibt viel Misstrauen. Was wir wirklich brauchen, sind Menschen aus Gesundheitsberufen, die nach vortreten und sagen: Sehen Sie, ich habe den Impfstoff erhalten, das sind die Vorteile. Wenn Sie Bedenken haben, sprechen Sie mit einem Fachmann aus dem Gesundheitswesen."

Lockerung der Impfreihenfolge in Deutschland

In Deutschland hat der Corona-Impfstoff von AstraZeneca wegen der mangelnden Daten der Tests zur Wirksamkeit bei älteren Menschen nach wie vor ein Akzeptanzproblem, mehr als eine Million Dosen des Impfstoffs lagen zuletzt ungenutzt herum. Dabei erklärten Experten wie Christian Drosten zuletzt, dass sie AstraZeneca für sehr zuverlässig halten.

Bayern und Baden-Württemberg fordern nun eine Lockerung der Impfreihenfolge und wollen AstraZeneca-Vakzine ohne Priorisierung verimpfen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schlug vor, die Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs aus den Depots der Bundesländer zur Impfung für alle freizugeben. Es könne nicht sein, dass einerseits zu wenig Impfstoff vorhanden sei, aber andererseits AstraZeneca-Vakzine »in hohen Zahlen nicht verimpft wird«. Der bayerische Ministerpräsident strebt eine bundesweite Regelung an, die Impfreihenfolge zu lockern. Zudem solle der Impfstoff auch durch Hausärzte verimpft werden können.

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach sich dafür aus, den Zugang zu Impfstoff für alle Bevölkerungsgruppen zu öffnen, solange einige Vakzinen auf Vorbehalte stoßen.

Tschechien will russischen Impfstoff Sputnik V

Das stark betroffene Tschechien will unterdessen den russischen Impfstoff Sputnik V - auch ohne Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) - und hat sich mit einer entsprechenden Anfrage an Russland gewandt.

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis sagt: "Es gibt Leute, die mir schreiben, dass sie den Impfstoff wollen. Es wäre freiwillig, warum also nicht? Wenn er sicher ist und in anderen Ländern der Welt verwendet wird, warum sollten wir ihn dann nicht hier verwenden?"

Laut russischen Angaben wurde der Impfstoff in mittlerweile mehr als 30 Ländern registriert. Ungarn hat im Februar als bislang einziges EU-Land mit der Verabreichung des russischen Covid-19-Impfstoffes begonnen.

In Tschechien gilt von Montag an ein deutlich härterer Corona-Lockdown. Hintergrund ist, dass Tschechien unter allen EU-Staaten die höchste Corona-Neuinfektionsrate aufweist.

Weitere Proteste gegen Lockdown in Niederlanden

Und in Amsterdam hat die Polizei am Sonntag die jüngsten Proteste gegen den Lockdown aufgelöst. Seit Mitte Dezember gilt in den Niederlanden ein strenger Lockdown. Gaststätten und Geschäfte sind geschlossen, Kontakte beschränkt auf eine Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört. Seit dem 23. Januar gilt zudem eine Ausgangssperre von 21 bis 4.30 Uhr. Im vergangenen Monat kam es immer wieder zu heftigen Proteste und Krawallen im ganzen Land. Die Ausgangssperre, die auch vor Gericht angefochten worden war, wurde um weitere drei Wochen zunächst bis 15. März verlängert.

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