Internationale Energieagentur: Weltweite Klimapolitik muss sich ändern

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Von Euronews mit dpa
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Die bisherigen Klimazusagen reichen laut IEA nicht aus, um das Nullemissionsziel bis 2050 zu erreichen. Zukünftig müsse der Energiesektor weitgehend auf erneuerbaren Energien basieren.

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Die weltweite Klimapolitik muss sich radikal verändern. Das ist die Kernbotschaft des am Dienstag veröffentlichten Berichts der Internationalen Energieagentur (IEA).

Die bisherigen Klimazusagen der Regierungen reichten nicht aus, um das Nullemissionsziel bis 2050 zu erreichen, hieß es. Die Art und Weise, wie Energie weltweit produziert, transportiert und genutzt wird, müsse sich fundamental ändern, so die Agentur mit Sitz in Paris.

Kohlekraftwerke im Fokus

Es dürften keine weiteren endgültigen Investitionsentscheidungen für neue Kohlekraftwerke getroffen werden. Der Bericht sieht vor, dass die am wenigsten effizienten Kohlekraftwerke bis 2030 abgeschaltet, und die verbleibenden Kohlekraftwerke, die bis 2040 noch in Betrieb sind, nachgerüstet werden.

Es brauche außerdem eine Politik, die den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor bis 2035 beende, schreiben die Fachleute.

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon fahren die gelben Straßenbahnen, die "Elctricos", schon seit den 1920er Jahren durch die engen Gassen. Hier sollen zukünftig noch mehr Einwohner und Touristen für den öffentlichen Nahverkehr gewonnen werden.

In Lissabon stammt der Großteil der Emissionen aus dem Verkehr, also müssen wir in diesem Sektor handeln. Wir fördern den öffentlichen Verkehr, indem wir die Fahrpreise gesenkt haben. Vor der Corona-Pandemie konnten wir so die Nachfrage in einem einzigen Jahr um fast 30 Prozent steigern.
Miguel Gaspar
Stellvertretender Bürgermeister für Mobilität in Lissabon

Zukunft liegt in den erneuerbaren Energien

Die Regierungen müssten ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung sauberer Energietechnologien schnell erhöhen und diese in den Mittelpunkt der Energie- und Klimapolitik stellen. Der Übergang müsse auch fair und inklusiv sein, so die IEA.

Die Expert:innen sagen, dass der Energiesektor im Jahr 2050 weitgehend auf erneuerbaren Energien statt fossilen Brennstoffen beruhen müsse. Das bedeutet, dass dann zwei Drittel der gesamten Energieversorgung aus Wind, Sonne, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft stammen würden.

Autos würden hauptsächlich mit Strom betrieben, die Luftfahrt setze weitgehend auf Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe. Das Ziel: "Im Jahr 2050 stammen fast 90 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (...). Der Rest kommt größtenteils aus der Kernenergie."

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