Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten bestrafte das Land, rief aber gleichzeitig zur Unterstützung auf. In Mali ist seit Freitag Oberst Assimi Goïta Präsident.
Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten ECOWAS hat Mali bis auf Weiteres ausgeschlossen, nachdem das Verfassungsgericht des Landes am Freitag Assimi Goïta, Oberst der malischen Armee, das Präsidentenamt übertragen hatte.
Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo sagte: „Ich fordere Ihre Exzellenzen auf, das malische Volk weiterhin entschlossen zu unterstützen, um eine friedliche Lösung zu finden sowie Demokratie und Stabilität im Land wiederherzustellen. In dieser Hinsicht müssen wir die derzeitige Lage kritisch prüfen und durchdachte Entscheidungen treffen. Wir müssen diese Gelegenheit nutzen, um im Namen der ECOWAS unseren anhaltenden Einsatz für den friedlichen Übergang in Mali zu bekräftigen."
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drohte mit einem Abzug der Armee aus Mali, sollte sich das Land in Richtung eines radikalen Islams bewegen. Auch die deutsche Bundeswehr ist in Mali mit einer Truppenstärke von bis 1100 vertreten.
Die ghanaische Außenministerin Shirley Ayorkor Botchway betonte, man habe beschlossen, weiterhin Vermittlungsversuche zu unternehmen. Sie rief ebenfalls die internationale Gemeinschaft auf, Mali weiterhin zur Seite zu stehen, damit das Land nicht von den gestellten Bedingungen abweiche.
Malis neuer Machthaber Goïta stand an der Spitze der Putschisten, die im August 2020 Staatsoberhaupt Ibrahim Boubacar Keïta absetzten und zuletzt Übergangspräsident Bah N'Daw sowie Übergangsministerpräsident Moctar Ouane zum Rücktritt zwangen.