Offenbar haben auch hunderte Militärs versucht, mit Kampfflugzeugen in die Nachbarländer zu gelangen, um vor den Taliban zu fliehen.
Im usbekischen Luftraum wurde ein aus Afghanistan kommendes Militärflugzeug abgeschossen.
Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, weitere Soldaten wurden verletzt und mit Knochenbrüchen in Krankenhäuser eingeliefert. Offenbar handelt es sich um Militärs, die vor den Taliban geflüchtet sind.
Etwa 100 Soldaten flohen mit Kampfjets nach Tadschikistan. Dort soll sich auch der afghanische Präsident Ashraf Ghani aufhalten, der Kabul am Sonntag verlassen hatte. Wenige Stunden später waren Vertreter der islamistischen Taliban im Präsidentenpalast.
Auch auf dem Landweg in Autos und Bussen versuchten Tausende Menschen Afghanistan nach der Machtergreifung durch die Taliban zu verlassen. An der Grenze zum Nachbarland Usbekistan sind diejenigen erleichtert, die es geschafft haben, auf die andere Seite der Grenze zu gelangen. Dabei mussten die meisten fast alles in der Heimat zurücklassen - wie Rakhmatula Kuyash.
Der junge Mann erklärt: "Wir sind so schnell wie möglich zur Grenze gefahren - hier in Termez. Meine gesamte Familie ist auf der anderen Seite. Ich habe alles hinter mir gelassen: mein Haus, meinen Laden, meine Arbeit."
Nicht nur die Afghaninnen und Afghanen, die fliehen, fürchten die Taliban. Auch im usbekischen Grenzort gibt es Kritik.
Ein usbekischer Rentner erklärt: "Wir brauchen die Taliban nicht. Sie waren niemals unsere Freunde und werden es wohl nie sein. Usbekistan ist ein Land, dem es gut geht. solche Nachbarn brauchen wir nicht."
Am Sonntag hatten unzählige Menschen in ihren Autos versucht, aus Kabul zu flüchten, nachdem die Taliban in die afghanische Hauptstadt vorgedrungen waren.